Grosshöchstetten - Die perfekte Kommunikation

Wenn Hendrix Ackle mit seinen Kollegen auftritt, entsteht unter den Instrumenten eine einzigartige Kommunikation. So auch beim Konzert in der «Kühltür».

jsg, Wochen-Zeitung

Bedächtig, fast unbemerkt betritt Ackle die abgedunkelte Bühne, zündet mit seinem Feuerzeug etwas unbeholfen die drei bereitgestellten Kerzen an und setzt sich ans Klavier. Wie wenn er nicht recht wüsste wie beginnen, greift er für die ersten paar Akkorde in die Tasten, richtet das Mikrofon zurecht und setzt dann mit seiner rauhen, unverkennbaren Stimme an. Typisch für ihn, dem die musikalische Eigenheit wichtiger ist als Starallüren. Nach und nach betreten ebenso unbemerkt der E-Bassist Zwiauer, der Drummer Vogel und der Gitarrist Hartung das Podium und streuen wie zufällig einzelne vorerst zarte Töne zu Ackles Interpretation bei. Langsam entwickelt sich das Ganze zu einer schönen, musikalischen Kommunika- tion, ausgerichtet auf den jetzt «angekommenen» Sänger Ackle.

 

Zartes und Fulminantes

Obwohl der Grundstil mit Ackles oft etwas verschluckten Worten und Silben, die er zu Gunsten des Klavierparts opfert, beibehalten wird, entstehen im Laufe des Abends auch forsche, aggressive Töne und Zwischenspiele. Mit steter Wachsamkeit über eine ideale Mischung und Übereinstimmung ergänzen sich die vier Musiker aufs Beste. Immer wieder wird der musikalische Bogen vom feingliedrigen leisen Beginn über einen klanglich kraftvollen Höhepunkt zu einem oft überraschenden, unerwarteten wiederum in zarten Tönen endenden Schluss geführt. Eine einfühlsame Technik, die stets das Notwendige verstärkt, steuert zum guten Ergebnis bei. Zum «Nach hinten lehnen» ist das nicht, um ein spannendes Musikerlebnis zu geniessen schon. Mit grossem Applaus erreicht das Publikum selbstredend ein paar Zugaben, bevor es beeindruckt von einem grossartigen kreativen Abend die Hendrix Ackle Band entlässt.

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Erstellt: 17.04.2014
Geändert: 17.04.2014
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