Grosshöchstetten - Die neue Buchhaltung geht ins Geld
Rund 60 000 Franken investiert die Gemeinde, damit die Umstellung auf das harmonisierte Rechnungsmodell 2 auf nächstes Jahr auch klappt. Auch eine externe Firma wird mit ins Boot genommen.
Noch achteinhalb Monate dauert es, und dann müssen die Gemeinden ihre Buchhaltung umgestellt haben. Die Systeme müssen laufen, das Personal sollte sich zumindest auskennen. Die Rede ist vom harmonisierten Rechnungsmodell 2, kurz: HRM 2. Damit sollen die Buchhaltungen schweizweit transparenter und vergleichbarer werden (wir berichteten).
Den Gemeinden stellen sich bis Ende Jahr nun verschiedene Aufgaben. Die Kontenstruktur etwa wird angepasst, und neue Bewertungen müssen vorgenommen werden. Zudem gilt es eine Anlagebuchhaltung von Grund auf neu zu erstellen.
Erhebliche Kosten
In Grosshöchstetten hat der Gemeinderat dafür nun einen Verpflichtungskredit von 61 000 Franken genehmigt. «Im Verhältnis zur Grösse des Haushalts sind 60 000 Franken ein erheblicher Betrag», sagt Beat Graf, der Geschäftsleiter der Gemeinde. «Aber wir haben ja keine Wahl.»
In der Tat nimmt die Gemeinde verhältnismässig viel Geld in die Hand. Ittigen etwa, mit einem viermal grösseren Haushalt, rechnet mit gut 45 000 Franken für die Umstellung. Die 61 000 Franken in Grosshöchstetten verteilen sich auf drei unterschiedliche Massnahmen. Am meisten ins Gewicht fällt die Umstellung der Software. Dafür muss die Gemeinde rund 36 000 Franken aufbringen. Inbegriffen ist ein Softwareupdate für 29 000 Franken.
Hilfe von extern
Als internen Aufwand verbucht die Gemeinde 8000 Franken. «Ein bis höchstens zwei Mitarbeiter der Gemeinde werden für die Umstellung eingesetzt», sagt Beat Graf, «wir rechnen mit einer Arbeitsleistung von rund zwei Wochen.» Das die internen Aufwände verhältnismässig gering sind, hat einen Grund. Grosshöchstetten hat sich entschieden, eine externe Firma für die Vorbereitungen auf HRM 2 mit ins Boot zu nehmen.
Laut Beat Graf wäre es schwierig gewesen, sich neben dem Tagesgeschäft auch noch um die Umstrukturierung der Buchhaltung zu kümmern. Deshalb setzt die Gemeinde auf die Plektra GmbH. Die Dreimannfirma aus Schüpfen unterstützt verschiedene Gemeinden in der Finanzplanung und wurde so zum Spezialisten für das harmonisierte Rechnungsmodell 2. Laut Geschäftsführer Christoph Hänni unterstützt seine Firma auch schon die Gemeindeverwaltungen von Ittigen, Bolligen und Jegenstorf in Bezug auf HRM 2.
Auch Budget nach HRM 2
17 000 Franken lässt sich Grosshöchstetten den Einsatz der Plektra kosten. «Für uns ergibt sich da gleich ein doppelter Mehrwert», hält Beat Graf fest. Die Firma werde die Umstrukturierung der Konten so vornehmen, dass die alte Buchhaltung neben der neuen aufgezeigt wird. So werden die veränderten Verbuchungsarten für die Mitarbeiter der Gemeinde vergleich- und nachvollziehbar.
Der andere Vorteil sei, so Graf, dass durch die Firma auch gleich ein Spezialist zur Verfügung stehe, den man im Notfall konsultieren könne. Laut Beat Graf hat die Gemeinde die Arbeit schon aufgenommen, und auch die Firma Plektra ist bereits voll im Einsatz. Denn schon jetzt laufen die Arbeiten für das Budget 2016. Dieses werde in Grosshöchstetten schon nach dem neuen Modell erstellt.