Grosshöchstetten - Chor, Posaune und Zink

Werke aus dem englischen Frühbarock standen auf dem Programm des diesjährigen Passionskonzerts des Konolfinger Kammerchors, das letzten Samstag in der Kirche von Grosshöchstetten zur Aufführung kam.

brs, Wochen-Zeitung
Begleitet wurde der Kammerchor von vier Bläsern: zwei Posaunen und zwei Zinken. Der Zink ist ein altes Holzblasinstrument, von den Öffnungen und vom Material her mit einer Flöte zu vergleichen, was den Mundansatz anbelangt der Trompete ähnlich. Thematisch standen Vertonungen von Klagepsalmen und Auszüge aus den Klageliedern des Jesaja im Zentrum. Das betrübte, trauernde, seufzende Element kam im ersten von zwei Trauergesängen des Königs David um seinen gefallenen Sohn Absalom besonders zur Geltung. Hier war der Schmerz des Vaters, der seien Sohn verloren hatte, spürbar. Diese Leidenschaftlichkeit (eine der Bedeutungen von Passion) wich leider über weite Strecken des restlichen Programms einer auch bewundernswerten Präzision.

Der von Caroline Marti geleitete Chor verstand es zwar, die barocken Gesänge hervorragend intoniert wiederzugeben, doch gelang es nicht immer, der Spannung und auch der Empörung, die dieser Musik innewohnt gerecht zu werden. Das Bläserquartett unterstützte den Chor dezent und angenehm. Die barocken Instrumentalstücke zwischen den Vokalteilen liessen aber jene Genauigkeit vermissen, die zum Verständnis und Genuss dieser Musik nötig ist. Mit einem «Agnus Dei» klang das Konzert aus. Das Publikum zeigte sich dankbar für die gebotene Möglichkeit des Innehaltens und die besinnliche Darbietung und würdigte die Leistung mit warmem Applaus.

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Erstellt: 01.04.2004
Geändert: 13.04.2004
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