Grosshöchstetten - Baby Jail wusste sich zu steigern

Auf ihrer Revival-Tour durch die ganze Deutschschweiz machte Baby Jail in der Kühltür Grosshöchstetten Halt.

jsg / Wochen-Zeitung
Die aus den Achtziger- und frühen Neunzigerjahren bekannte, dann für fast 20 Jahre verschwundene Punk-Rock-Band wurde vor allem durch ihren legendären Songrefrain «Es isch emal en Tubel gsi» bekannt. Bereits beim zweiten Stück kamen die Fans in den Genuss dieses «Ohrwurms» und flippten schon zu früher Stunde aus. Es folgte anschliessend eine mehr oder weniger klare Angleichung an Melodie und Rhythmus des süffigen Songs, was zuweilen in eine etwas monotone Abfolge der weiteren Interpretationen abzudriften drohte. Baby Jail steigerte sich aber im Laufe des Abends wieder, wechselte mit Rhythmen ab, setzte das Akkordeon ein und brachte so Abwechslung in den Auftritt. Das Gemisch zwischen Instrumenten, gesanglichem Inhalt und Rhythmus machte das Ganze interessant und barg hie und da überraschende Einwürfe.

Alte Hits waren Protestsongs


Das nicht allzu junge Publikum sang bei den «alten» Hits wie «Moon-
shine Baby» oder «Sad Movies» und «Never Change a Winnig Team» munter mit, wippte und kreischte und genoss die Hits, die öfters Alltagssituationen, Politik und gesellschaftliche Normen parodieren oder mit Zynismus versehen sind. Wer genau hinhörte und die Texte nicht kannte, erahnte, was die «Protestsongs» vor 20 Jahren ausgelöst hatten. Baby Jail wurde vom Publikum erst nach einem längeren Zugabenset verabschiedet. Bonni Koller, Bice Aeberli, Acad Hollander und Nico Feer liessen in der Kühltür eine wirksame «Duftnote» zurück.

Nächstes Konzert in der Kühltür Grosshöchstetten: 23. November, Reggae-Mundartsänger Da Luca.

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Erstellt: 08.11.2012
Geändert: 08.11.2012
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