Grosshöchstetten - 250 Franken für Deckeli mit Hitler
Kaffeerahm · Sammler reissen sich um die Hitler-Kaffeerahmdeckeli. Gestern zahlte ein Nutzer auf Ricardo.ch gar 250 Franken.
Die Aufregung um das Kaffeerahmdeckeli, das Adolf Hitler zeigt, hat Produzent Peter Wälchli aus Grosshöchstetten einen Teil seines Geschäfts gekostet (wir berichteten). Sammler hoffen sich davon offenbar einen fetten Gewinn: «Biete legendäre KRD (beliebte Abkürzung für Kaffeerahmdeckeli; Anm. d. R.) der bekannten Serie 8152 Cigar Bands an», schreibt User «Smartline» auf dem Auktionsportal Ricardo. «Sehr schwer zu finden.» Schnell bieten Nutzer aus Pfäffikon, Alberswil, Naters, Seedorf, Winterthur und und und. Wälchli hat die Deckeliserie, die 30 alte Zigarrenbanderolen zeigt, bereits vor zwei Jahren auf den Markt gebracht, ausschliesslich für Sammler. Verlangt hat er 9.90 Franken, wie immer. 12.90 Franken, wenn man sie bereits abgelöst und albumfertig wollte. Wegen eines Fehlers der Migros landete das Hitler-Deckeli jedoch auch in Restaurants – und wenig später in den Schlagzeilen auf der ganzen Welt. Sogar die «New York Times» berichtete über die «Hitler creamer». Dadurch sei die Nachfrage nach der Deckeliserie deutlich gestiegen, sagt auch Peter Wälchli. In den letzten Wochen hätte er rund 400 Bestellungen erhalten – allerdings lieferte er keine mehr aus.
"Krass"
Gestern Nachmittag kletterte auf Ricardo der Preis für die Deckeliserie. 120 Franken, 150, 180, 200. Um 17 Uhr bot Nutzer «Anamcara» aus Muttenz 250.50 Franken. Und keiner wollte noch weiter nach oben. Die Zeit lief ab, die Auktion war beendet.
«250 Franken?», fragt Peter Wälchli am Telefon ungläubig. «Krass.» Solche Preise werden selten gezahlt. Für die teuerste Serie – fünf «Blick»-Deckeli, die zurückgezogen wurden – könnte man heute rund 500 Franken verlangen, erklärt Wälchli. Von der Banderolenserie hätte er noch an Lager. Verkaufen will er sie nicht. «Das wäre nicht opportun», sagt er. Und: Auf neue Schlagzeilen sei er im Moment überhaupt nicht scharf.
[i] Siehe NEWS-Bericht "Hitler-Rähmli kamen versehentlich in die Cafés" vom 25.10.2014