Gericht Schlosswil - Kassier verspekuliert an der Börse 76'350 Franken Verbandsvermögen
Der ehemalige Kassier der Swiss Streethockey Association hat an der Börse Vereinsgelder in der Höhe von 76'350 Fr. verspekuliert. Der Verlust dieses Geldes brachte den Strassenhockey-Verband mit Sitz in Oppligen, der seinen früheren Kassier nun eingeklagt hat, in Finanznöte.
"Wegen des fehlenden Betrags bekundeten wir Mühe, unsere Gläubiger zu bezahlen", sagte der stellvertretende Verbandspräsident. Mit dem früheren Kassier, der die Transaktionen gestanden hat, wurde zwar eine Rückzahlung vereinbart, doch bis heute hat der Verband mit Sitz in Oppligen nichts erhalten.
Wie der ehemalige Kassier das Geld verspekulierte, konnte der Ad-Interimspräsident nicht genau sagen. Der Beschuldigte habe verschiedene Beträge jeweils vom Verbandskonto auf sein eigenes Konto verschoben, sagte er. Danach legte dieser das Geld in Fonds und komplexe Börsengeschäfte an.
Der Kassier hatte zwar Kompetenzen über die Bankkarte des Verbandskontos. Allerdings durfte er nicht über das Vermögen verfügen, um es zur Vermögensvermehrung anzulegen. Dazu braucht es eine Ermächtigung durch den Vorstand, wie der Verbandsvertreter sagte.
Als das Ganze aufflog, habe der Kassier seine Schuld eingestanden. Dem Verband sagte der Kassier, er habe versucht, das Vermögen zu vermehren, um am Ende der Spielsaison einen grösseren Erfolg ausweisen zu können. Doch habe er bei den Börsentransaktionen Pech gehabt.
"Darlehen" von Vereinen erhalten
Beim verspekulierten Betrag handelt es sich vor allem um Vereinsgelder, aber auch um Sponsoringbeiträge. Der Verband setzt diese Mittel ein, um den Spielbetrieb aufrecht erhalten zu können.
Weil der Verband nach dem Vorfall Probleme hatte, seine Gläubiger zu bezahlen, musste er seine Vereine um zusätzliches Geld bitten.
Die Clubs stellten deshalb dem Strassenhockey-Verband weitere rund 30'000 Fr. zur Verfügung, welche dieser innerhalb von zwei Jahren inklusive Zinsen zurückbezahlen muss.
Da der Richter den Beklagten nicht einvernehmen konnte, musste er die Verhandlung nach der Befragung des Verbandvertreters abbrechen.
Sie sollte voraussichtlich am kommenden Mittwoch weitergeführt werden.
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