Gemeindeversammlung in Oppligen: Grünes Licht für den neuen Bus

Oppligens Gemeinderat sagt Ja zum neuen Bus im Kiesental. Die Gemeindeversammlung applaudierte – auch zur guten Rechnung.

Marco Zysset, Thuner Tagblatt
Lob für den Oppliger Gemeinderat an der Gemeindeversammlung vom Donnerstag Abend: «Ich begrüsse den Entscheid des Gemeinderates, sich an einem Bus im Kiesental zu beteiligen», sagte ein Versammlungsteilnehmer. «Damit wird das Dorf noch attraktiver!» Zuvor hatte Gemeinderat Urs Iseli, zuständig für Hoch- und Tiefbau, dargelegt, warum der Gemeinderat in eigener Kompetenz für die nächsten drei Jahre insgesamt 42000 Franken für einen Bus im Kiesental bewilligt hatte. Wenn alle beteiligten Gemeinden Ja sagen, startet im Dezember 2010 ein dreijähriger Versuchsbetrieb.

10 Mal täglich ein Bus

Für Oppligen würde das bedeuten, dass vorerst täglich ausser sonntags je zehn Mal ein Bus nach Oberdiessbach und Münsingen fährt. Die Kosten für die Gemeinde dafür belaufen sich laut Iseli auf 12500 Franken pro Jahr; hinzu rechnet der Gemeinderat einmalig mit 4500 Franken für die Markierung der Haltestelle. «Ursprünglich rechneten wir mit 12000 Franken pro Jahr», sagte Iseli zu den Versammelten. «Aber weil Kiesen nicht mitmachen will, wurde dieser Beitrag auf die anderen Gemeinden aufgeteilt.» – «Wie stehen denn die weiteren Gemeinden zum Projekt?», wollte prompt ein Versammlungsbesucher wissen. «Wir hatten Kontakt mit dem Herbliger Gemeinderat und erhielten positive Signale», war Urs Iselis Antwort. Recherchen dieser Zeitung haben gestern ergeben, dass Wichtrach seinen Beitrag bereits gesprochen hat. Der Gemeinderat von Münsingen entscheidet darüber voraussichtlich am 19. Mai. Sobald der Entscheid des Oppliger Gemeinderats publiziert ist, hat die Dorfbevölkerung allerdings 30 Tage Zeit, das Referendum zu ergreifen.

Rechnung im Plus

Die Rechnung für das vergangene Jahr erhielt ebenfalls dickes Lob der Gemeindeversammlung – in Form eines einstimmigen Ja. Kein Wunder: Anstelle des budgetierten Minus von 136000 Franken resultierte 2009 ein Ertragsüberschuss von 13540 Franken. Das bei Gesamtausgaben von knapp 2,25 Millionen. Damit schloss die Rechnung 150000 Franken besser ab, als der Voranschlag vorsah. «Die Hauptgründe liegen in der Budgetdisziplin und in höheren Steuererträgen», sagte Finanzvorsteher Franz Bürgi. Einen Ausreisser in Sachen Budgetdisziplin gab es dennoch: Für die Sozialhilfe gab Oppligen letztes Jahr statt 30000 Franken satte 178000 Franken aus – «weil wir derzeit aussergewöhnlich viele Fürsorgefälle haben», wie Gemeindeschreiber Kaspar Ryser ausführte. Diese Mehrausgaben werden jedoch über den kantonalen Lastenausgleich abgefedert.

Ist Fusion ein Thema?

Gemeindepräsident Christian Tschanz, der seine erste Gemeindeversammlung leitete, liess die einzelnen Gemeinderäte aus ihren Ressorts berichten. Es wurde augenscheinlich, dass Oppligen in verschiedensten Verbünden vernetzt ist – mal Richtung Thun, mal Richtung Aaretal, mal Richtung Oberdiessbach. «Hat der Gemeinderat eine Strategie, die Ausrichtung dieser Vernetzungen zu vereinheitlichen oder ist gar eine Fusion mit anderen Gemeinden ein Thema?», wollte ein Versammlungsteilnehmer wissen. «Wir stehen als Gemeinde sehr gut da», gab Christian Tschanz zur Antwort, «wir stehen nicht unter Druck.» Wenn, dann müsste seiner Meinung nach ein Zusammenschluss mehrerer Gemeinden im Kiesental ins Auge gefasst werden. Eine Fusion mit einer oder mehreren Nachbargemeinden würde Oppligen zu wenig Nutzen bringen, so Tschanz. «Offizielle Gespräche haben in dieser Hinsicht aber keine stattgefunden.» 

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Erstellt: 08.05.2010
Geändert: 08.05.2010
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