Gemeindeversammlung Herbligen: Das Altersheim mit «Hypothek»

Der Herbliger Gemeinderat will das ehemalige Altersheim verkaufen. Problem: Die Einstufung des Gebäudes als «schützenswert» sei «eine Hypothek». An der Gemeindeversammlung wurde die Steuersenkung um 1 Zehntel genehmigt.

Verena Holzer, Thuner Tagblatt
Der Mietvertrag mit der «Gemeinde für Christus» für das Hauptgebäude des ehemaligen Altersheimes läuft Ende 2012 aus. Für den Gemeinderat von Herbligen stellt sich die Frage, was mit der Liegenschaft weiter geschehen soll. «Das Gebäude bedarf dringender Sanierungen, das Dach rinnt, zudem muss die Heizung ersetzt werden», erklärte Gemeindepräsident Samuel Zwahlen den gut 40 anwesenden Stimmberechtigten an der Gemeindeversammlung. Weil das Gebäude durch die kantonale Denkmalpflege als «schützenswert» eingestuft worden ist, seien bauliche Veränderungen voraussichtlich mit strengen Auflagen verbunden. «Das wäre für einen Käufer eine Hypothek. Es ist deshalb nicht verfrüht, sich bereits jetzt Gedanken über die Zukunft des Altersheimareals zu machen», erläuterte Zwahlen.

Verkauf beste Lösung

Mit Sanierungen zu beginnen und die Heizung zu ersetzen und damit viel Geld in das alte Gebäude zu stecken, hält der Gemeinderat für nicht sinnvoll. Der jetzige Mieter zeige kein grosses Interesse an einer Weiternutzung der Liegenschaft. Das Haus mit Wohnungen auszubauen, erscheine ihm nicht ideal, da diese durch die Sanierungen zu teuer würden. «Wir müssen Wünschenswertes von Machbarem trennen. Deshalb möchten wir die Liegenschaft verkaufen. Um einen geeigneten Käufer zu finden, brauchen wir Zeit», schloss Zwahlen. Aus dem Plenum gingen die Meinungen in dieselbe Richtung. Nur der zum Teil vergammelte Zaun um die Liegenschaft solle verschwinden, äusserte sich ein Einheimischer. Der Gemeinderat will sich der Angelegenheit annehmen.

Einstimmig hat die Versammlung den Kredit von 320000 Franken für die Sanierung der Gebäudehülle am Schulhaus angenommen. Der zuständige Gemeinderat Marcel Hug orientierte, dass das Dach saniert, der Estrich isoliert und die Fenster ersetzt werden. Die Arbeiten werden in den Schulferien im Frühling oder Sommer durchgeführt. Zudem wurde eine Arbeitsgruppe gebildet, die sich mit den Anforderungen einer Verbundheizung auseinandersetzt, denn auch im Schulhaus muss 2012 die Heizung ersetzt werden.

Steuersenkung für 2010

Budget und Steuersenkung um einen Zehntel wurden einstimmig angenommen. Gemeindeverwalter Hans Nydegger erklärte, dass bei einem Aufwand von 1,5 Millionen Franken auch bei einer Steuersenkung von 1,8 auf 1,7 Einheiten mit einem Ertragsüberschuss von 83300 Franken gerechnet werde. Hans Peter Schüpbach hat auf Ende 2009 seinen Rücktritt als Brunnenmeister eingereicht. Einstimmig wurde Ulrich Tschanz als Nachfolger gewählt.

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Erstellt: 28.11.2009
Geändert: 28.11.2009
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