Gemeindeversammlung Allmendingen: Sorgen wegen Biber und SBB

Eine positive Rechnung und eine rasch abgesegnete Lohnerhöhung für den am meisten beanspruchten Gemeinderat, das die offiziellen Traktanden. Sorgen bereiten dem Gemeinderat und den Versammlungsteilnehmer:innen andere Themen.

Anina Bundi, anina.bundi@bern-ost.ch

Die beiden Vorlagen des Gemeinderats waren rasch abgehandelt und abgesegnet an der Gemeindeversammlung von Allmendingen.

 

Die Rechnung schliesst bei Einnahmen von 2'231'029 Franken und Ausgaben von 2'080'610 Franken im Allgemeinen (steuerfinanzierten) Haushalt mit einem Plus von 150'419 Franken ab. Budgetiert hatte die Gemeinde ein kleines Minus. Im Gesamthaushalt fällt der Überschuss wegen planmässigen Defiziten in den Spezialfinanzierungen etwas bescheidener aus.

 

Mehr Steuereinnahmen

Für die Besserstellung sorgten insbesondere die Steuereinnahmen, die um 215'845 Franken über dem Budgetwert lagen. «Die Gemeinde ist kerngesund», sagte der zuständige Gemeinderat Peter Keller. Zu einer allfällig geforderten Steuersenkung meinte er: «Da muss man längerfristig denken. Eine Reserve zu haben ist immer gut.»

 

Einstimmig Ja

Die 22 anwesenden Stimmbürger:innen nahmen die Rechnung einstimmig an. Ebenfalls einstimmig, unter Enthaltung des betroffenen Gemeinderats, wurde eine Änderung des Personalreglements abgesegnet. Oliver von Grünigen, Gemeinderat mit dem Ressort Umwelt und Raumordnung, zu dem auch der Bau gehört, sei ungleich stärker belastet als seine Kolleg:innen. Seine Entschädigung wurde deshalb von 5000 auf 7000 Franken angehoben, die Spesenpauschale von 1500 auf 2500 Franken. Wenn man davon einen Stundenlohn ausrechne, komme man immer noch nur auf etwa einen Franken, sagte Gemeindepräsident Alfred Jost.

 

Nur am Rande gestreift wurden die Ausbaupläne der SBB im Hüehnliwald, wo insbesondere der Standort der Baupiste im Dorf für Widerstand sorgt (BERN-OST berichtete). Die Gemeinde Allmendingen hat dagegen Einsprache eingereicht und an einer Infoveranstaltung auch Argumente geliefert und Tipps gegeben für Einsprachen von anderen Betroffenen.

 

Rund hundert Einsprachen gegen SBB-Projekt

Laut dem für die Bewilligung zuständigen Amt für Verkehr BAV gingen innert der Frist rund 100 Einsprachen ein. Die meisten von Leuten aus Allmendingen und Muri, vereinzelte aus Ostermundigen und Worb. Nebst der Gemeinde Allmedingen hat auch die Einwohnergemeinde Muri Einsprache erhoben. Die Einsprachen werden nun der SBB zur Stellungnahme weitergeleitet. Die SBB werde mit den Einsprechenden Kontakt aufzunehmen, um möglichst eine einvernehmliche Lösung zu suchen, schreibt das BAV auf Anfrage.

 

Biber am Steckibach

Sorgen bereitet dem Gemeinderat, und laut diesem auch den betroffenen Landwirt:innen, der Biber, der am Steckibach zwischen Worb und Allmendingen lebt und beim Bahndamm regelmässig für überschwemmte Felder sorgt. Hier muss der Gemeinderat gemeinsam mit anderen Akteuren, unter anderem der SBB, Lösungen suchen. Zur Diskussion steht ein Vorschlag der SBB, das Wasser in einem Retentionsbecken zu sammeln und weiter unten in den Bach zu leiten, oder aber die Sanierung eines über 100-jährigen unterirdischen Kanals.


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Erstellt: 22.06.2023
Geändert: 22.06.2023
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