Gemeindepräsidium Vechigen: Kommt es zum Frauenduell?

Die FDP Vechigen hat entschieden, «das Gemeindepräsidium nicht kampflos der SVP zu überlassen»: Sie nominiert die amtierende Vize-Gemeindepräsidentin Nadia Lützelschwab für das Amt. Was sagt Gemeindepräsidentin Sibylle Schwegler-Messerli dazu?

Claudia Weiss, claudia.weiss@bern-ost.ch

Bis zu den Gemeindewahlen Vechigen im November dauert es noch ein Vierteljahr, aber die FDP Vechigen gibt bereits Gas: Soeben hat sie in einem Schreiben mitgeteilt, dass sie die amtierende SVP-Gemeindepräsidentin Sibylle Schwegler-Messerli herausfordern will.

 

Sie wolle «das Gemeindepräsidium nicht kampflos der SVP überlassen», teilt die Partei mit. Als Gegenkandidatin schickt sie die amtierende Gemeinderätin und Vizepräsidentin Nadia Lützelschwab ins Rennen.

 

Die neue Kandidatin stellt sich vor

«Die Unternehmerin ist eine sehr engagierte, bürgernahe und politisch breit abgestützte Politikerin», schreibt die FDP Vechigen. «In ihrem aktuellen Ressort Bau- und Umwelt hat sie bewiesen, dass sie auch schwierige Projekte in kurzer Zeit erfolgreich umsetzen kann.»

 

Nadia Lützelschwab selbst präsentiert sich als «lösungsorientierte, empathische Brückenbauerin». Sie verstehe die Bedürfnisse der Bevölkerung, teilt sie im Schreiben mit. Und: «Als Gemeindepräsidiumskandidatin stehe ich für eine inklusive Politik der Zusammenarbeit und des bürgernahen Dialogs.»

 

Ausserdem, schreibt die FDP über sie, könne sie Menschen motivieren und Visionen vermitteln: «Mit diesen herausragenden Fähigkeiten soll sie in Zukunft die tragende Rolle in der Weiterentwicklung von Vechigen übernehmen.»

 

Und das meint die Gemeindepräsidentin

Was aber sagt die Gemeindepräsidentin zu dieser Herausforderung? Sibylle Schwegler-Messerli reagiert ruhig. «Ich wurde nicht informiert, nehme das aber einmal so zur Kenntnis.» Eine persönliche Reaktion darauf mag sie vorerst nicht abgeben: «Wir haben unsere Wahlversammlung am 10. September, und erst dann weiss ich, wie wir weiter vorgehen.»

 

Auch eine FDP-Gemeindeversammlungspräsidentin?

Die FDP ihrerseits ist bereits voll im Schwung: Sie möchte auch in das Amt als Gemeindeversammlungspräsidentin eine FDP-Frau bringen und nominiert Grossrätin Sibylle Plüss-Zürcher. «Gepaart mit ihrem politischen Engagement bringt sie die besten Voraussetzungen für dieses zentrale Amt mit», schreibt sie in der Mitteilung.

 

Bis zu den Wahlen dauert es noch ein Vierteljahr. Zeit für die FDP, sich voll einzustimmen und vorzubereiten. Und Sibylle Schwegler-Messerli? Sie schaue der Wahlzeit gelassen entgegen: «Bis dahin laufen die Geschäfte der Gemeinde und meine Arbeit als Gemeindepräsidentin ganz normal weiter», sagt sie. «Und am Schluss entscheidet immer die Stimmbevölkerung.»

 

Wer will, muss sowieso in den Gemeinderat

Eine stille Wahl wie in Bolligen oder Worb sei in Vechigen ohnehin nicht möglich, ergänzt sie: «Auch wer das Gemeindepräsidium übernimmt, muss zuerst in den Gemeinderat gewählt werden.» Dort werde sich zeigen, wie es weitergehe. Deshalb will sie bis zu den Wahlen in gewohnter Manier weitermachen: «Ich konzentriere mich voll auf die Sachgeschäfte.»

 

[i] Die FDP hat ausserdem Heinz Jordi als Gemeinderat nominiert.


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Erstellt: 25.08.2024
Geändert: 25.08.2024
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