Münsingen - Vier Neuigkeiten aus dem Parlament
An der Sitzung des Gemeindeparlaments Münsingen vom Dienstag standen keine grossen oder umstrittenen Geschäfte an. Der Gemeinderat informierte aber ausführlich über laufende Projekte.
1. Energieverbrauch: Weniger Strom, höhere Preise
Die Infrawerke Münsingen, die die Gemeinde mit Strom, Wasser und Wärme versorgt, hat ihren Jahresbericht publiziert. Im letzten Jahr haben die Münsinger:innen vier Prozent weniger Strom und 19 Prozent weniger Wärme bezogen als 2021. Grund dafür sei unter anderem das milde Wetter in der ersten Winterhälfte, so Gemeindepräsident Beat Moser. Dafür wurde mehr Wasser verbraucht. Es flossen 200 Liter pro Tag und Person, das sind 16 Liter mehr als 2021.
Für nächstes Jahr blüht den Münsinger Haushalten schon zum zweiten Mal in Folge eine höhere Stromrechnung als im Vorjahr. Zwar steigen die Kosten dieses Mal nur um 15 Prozent, letztes Jahr betrug die Steigerung noch rund 43 Prozent. Trotzdem bedeutet das für einen durchschnittlichen Haushalt Mehrkosten von 212 Franken pro Jahr. Für 2025 rechnet die Gemeinde wieder mit tieferen Preisen, zumindest was den Strom und das gemeindeeigene Stromnetz angeht. Nicht in den Händen der Gemeinde sind die Bundesabgaben und die Kosten für das vorgelagerte Stromnetz.
2. Schützenfahrbrücke: Baustart im Herbst
Nach viel Hin und Her und einem langen Beschwerdeverfahren (BERN-OST berichtete) kann die Gemeinde mit dem Ersatzbau für die Schützenfahrbrücke starten. An der Parlamentssitzung vom Dienstag gab die zuständige Gemeinderätin Thekla Huber (SP) bekannt, sie habe sich am Nachmittag mit den Planer:innen, der Baufirma Kästli AG und Vertreter:innen aller beteiligten Gemeinden getroffen und die letzten offenen Punkte geklärt. Baustart ist noch in diesem Herbst. Die Brücke ist in schlechtem Zustand, Ende August musste sie wegen dem hohen Wasserstand der Aare aus Sicherheitsgründen kurzzeitig gesperrt werden.
3. Tempo 30 wird Ende Jahr aufgelegt
Auch für die Sanierung der Ortsdurchfahrt, neben der soeben eingeweihten Entlastungsstrasse das zweite wichtige Element der «Verkehrslösung Münsingen», steht der nächste Termin fest. Das Projekt geht Ende Jahr in die öffentliche Auflage. Geplant ist Tempo 30 zwischen der Bernstrasse 36 und der Thunstrasse 14. Auf die Frage des SP-Parlamentariers Linus Schärer, ob es auf der Strecke weiterhin Fussgängerstreifen geben werde, hiess es seitens Gemeinde, der Entscheid darüber liege beim Kanton, die Gemeinde könne sich nur als Mitwirkende dazu äussern.
4. Zehn Jahre nach dem Parlamentsentscheid kam die Abrechung
Am Dienstag präsentierte Thekla Huber, Gemeinderätin Infrastruktur, eine nicht mehr ganz taufrische Kreditabrechnung. Vor mehr als zwölf Jahren hatte der Gemeinderat beschlossen, die Thürlenbrücke zu sanieren. 2013 sprach das Parlament dafür einen Kredit über 371'020 Franken. Zwar wurde dieser Bruttokredit um fast 60'000 Franken überschritten, da aber die SBB 89'249 Franken beisteuerte, kam das Projekt unter dem Strich um 30'510 Franken günstiger als budgetiert. Um 10'138 Franken teurer als erwartet war dagegen die vorhergehende Planung, weshalb sich die Kreditunterschreitung zum Schluss noch auf 20'372 Franken belief. Das Parlament nahm die Abrechnung zur Kenntnis. Gemeinderätin Huber versicherte, es sei die letzte dermassen alte Kreditabrechung, die sie dem Parlament vorlege.
[i] Beschlüsse des Gemeindeparlaments Münsingen vom 12. September 2023
1. Protokoll vom 13.06.2023
Das Protokoll der Sitzung vom 13.06.2023 wird genehmigt.
2. Photovoltaikanlagen fördern, nicht zu Tode regulieren - Motion mit Richtliniencharakter SVP-Fraktion (RM2304)
Die Motion mit Richtliniencharakter der SVP-Fraktion wird erheblich erklärt und gleichzeitig als
erledigt abgeschrieben
3. Instandsetzung Thürlenbrücke - Kreditabrechnung
Von der Kreditabrechnung für die Projektierung und Instandsetzung der Thürlenbrücke wird Kenntnis genommen.