Verwaltung Münsingen: Endlich ein Standort nach fast 20 Jahren Planung?
Seit 17 Jahren ringt die Gemeinde Münsingen um ein neues Verwaltungsgebäude. Der jüngste Anlauf befindet sich im Endspurt. Anfang 2020 gab das Parlament grünes Licht zur Ausarbeitung zweier Varianten. Am kommenden Sonntag kommen der Kreditantrag sowie der Standortentscheid vor die Stimmbevölkerung. Das Parlament hat sich bereits deutlich zu einer Variante bekannt.
Die beiden in Frage kommenden Standorte sind das Areal der alten Moschti am Bahnhof und der bisherige Standort an der Neuen Bahnhofstrasse 4/6. Bei ersterem gäbe es einen Neubau, bei zweiterem würden die beiden bestehenden Gebäude mit einem Riegelbau verbunden.
Parlament für "Alte Moschti"
Das Parlament hat sich Mitte September mit 20 Stimmen für das Projekt "Alte Moschti" und mit fünf Stimmen für das Projekt "Neue Bahnhofstrasse" bei einer Enthaltung ausgesprochen. Zudem hat "Die Mitte Rubigen-Münsingen" eine offizielle Ja-Parole für die "Alte Moschti" herausgegeben.
Gemäss der letzten Ausgabe des Münsinger Info bietet sich die Alte Moschti unter anderem mit ihrer unmittelbaren Nähe zu Bahnhof, Post und Einkaufszentrum als attraktiver und zentraler Standort an. Dort wäre zudem die gesamte Verwaltung in einem Gebäude und es bräuchte keine Provisorien während der Bauphase. In einem modernen, effizienten Neubau wäre der Energieverbrauch zudem geringer. Diese Variante wäre längerfristig auch die günstigere, da ein Teil des Gebäudes auch vermietet werden könnte. Pro Jahr würden sich die Kosten auf 657 000 Franken belaufen. Die Investitionskosten betrügen rund 19.3 Millionen Franken.
Alter Standort wäre nicht barrierefrei
Der Standort an der Neuen Bahnhofstrasse würde Investitionskosten von 14.45 Millionen Franken und jährliche Kosten von 673 000 Franken verursachen. Als Vorteil wird hier der attraktive, zentrale Standort an bekannter Lage der heutigen Gemeindeverwaltung genannt. Zudem sei die Verfügbarkeit der Grundstücke und Liegenschaften gegeben, und mit dem Schlosspark stehe eine attraktive Umgebung für Kund:innen und Mitarbeiter:innen zur Verfügung.
Aus dem Münsinger Info geht weiter hervor, dass dieser Standort allerdings weniger Flexibilität in der Nutzung bieten würde, und beim Energieverbrauch sowie der Barrierefreiheit nicht den heutigen Standards entsprochen werden könnte. Eine Pilotstudie zeige, "dass die bestehenden Höhendifferenzen zu einem Zwischenbau mit Niveauunterschieden und zusätzlichen Treppen führen. Diese sind Hindernisse für Personen mit beeinträchtigter Beweglichkeit", schreibt etwa "Die Mitte" in einer Mitteilung.
[i] Weitere Informationen zu den beiden Varianten auf der Webseite der Gemeinde Münsingen.
[i] Am selben Tag wird in Münsingen auch gewählt. Hier gehts zur BERN-OST-Vorschau auf die Wahlen.