Gänggelerie Walkringen: Langsam aber sicher ist Schluss

Ende Januar wird mit der Gänggelerie ein weiterer Betrieb in Walkringen geschlossen. Die wachsende Konkurrenz der Grossverteiler, die abnehmende Kundschaft und der schwer findbare Nachwuchs tragen zum Entschluss des Vereines bei.

Andrina Hauri, andrina.hauri@bern-ost.ch
Seit 28 Jahren besteht der Bio-Laden "Gänggelerie" in Walkringen. "Obwohl wir dachten, die Gänggelerie werde 'für immer' bestehen, haben wir beschlossen, das Gänggelerie-Projekt zu beenden", schreiben die Vereinsmitglieder auf ihrer Website.

Die Zeiten haben sich geändert

Der Einkauf im "Laden um die Ecke" kann der Konkurenz der Grossverteiler nicht mehr standhalten. Der treue Kundenstamm des Bio-Ladens wachse und erneuere sich folglich nicht mehr, schreibt das Gänggelerie-Team. Zusätzlich findet sich kaum Nachwuchs für die abtretenden Mitarbeiterinnen. Das Team fühlt sich längerfristig nicht mehr stark genug, um sich den schwer erfüllbaren Anforderungen und Ansprüchen der heutigen Zeit zu stellen.

"Ich beobachte, dass viele Jugendliche den Effort nicht mehr bringen, ein solches Business zu übernehmen. Denn dieses ist auf jeden Fall kein 'Schoggijob' ", sagt Peter Stucki, der Gemeindepräsident von Walkringen, gegenüber BERN-OST. Der Nachwuchs orientiere sich eher an Arbeiten, welche einen frühen Feierabend und eine genug hohe Entlöhnung beinhalten.

Stucki bleibt zuversichtlich

Trotz der Schliessung der Gänggelerie, der gefürchteten Schliessung der Bäckerei Jegerlehner sowie dem baldigen Wegziehen eines der besten Steuerzahlers in Walkringen - Stucki sieht nicht schwarz für die Gemeinde. "Wir sind machtlos gegen die bestehenden Tendenzen. Trotzdem wird der gute ÖV die Bewohner in Walkringen halten."

Nicht alles ist verloren

Ueli Fricker, der Mitglied der Trägerschaft der Gänggelerie ist, beurteilt die Schliessung des Geschäfts als einen Verlust für Walkringen. "Wir bedauern die Schliessung der Gänggelerie sehr, und doch sind wir zufrieden, dass wir auf eine gute Art abschliessen können", sagt Fricker gegenüber BERN-OST.

Die Räumlichkeiten des Geschäfts, welche sich in einem traditionellen Handelshaus befinden, werden im Folgejahr dem Heim Sunnegg vermietet, sagt Fricker. "So bleiben die Räumlichkeiten weiterhin sinnvoll genutzt. Wie es im April 2016 weitergehen wird, steht noch offen."

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Erstellt: 22.10.2014
Geändert: 28.10.2014
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