GGR Worb: Viel Platz und Einigkeit
Der Grosse Gemeinderat (GGR) von Worb hat gestern Montagabend im Sondersetting getagt und war sich an einer kurzen Sitzung in fast allem einig. Der einzige Widerspruch kam von der EVP gegen eine Verlängerung der Umfahrungsstrasse.
Aus Platzgründen tagte der Grosse Gemeinderat von Worb gestern Montagabend in der Turnhalle im Worbboden.
Um die Verbreitung des Coronavirus zu verhindern, sassen Ratsmitglieder, Gemeinderäte und Gemeinderätinnen und die Abteilungsleiter aus der Verwaltung je an einem eigenen 2-Meter-Tisch und blieben da auch, wenn sie sich zu einem Geschäft äusserten. Mobile Mikrofone und eine eigens installierte Verstärkeranlage sorgten dafür, dass sie sich trotz der weiten Distanzen verständigen konnten. Vertrauliche Zwischengespräche fielen so allerdings weg.
Weiter wurde auf eine Pause verzichtet und die Dauer der Sitzung war auf zwei Stunden beschränkt. Diese schöpfte der GGR aber bei Weitem nicht aus. Schon nach einer Stunde waren alle Geschäfte behandelt. Das lag auch daran, dass keines davon ernsthaft umstritten war.
Gemeinderat will Verlängerung der Umfahrung prüfen
Uneinig war sich der GGR einzig über ein Postulat der FDP-Fraktion. Anders als bei Verkehrsthemen üblich, verlief die Linie allerdings nicht zwischen links und rechts.
Das Postulat verlangt, dass die Worber Umfahrungsstrasse bis zum Richigenkreisel verlängert wird. In seiner Antwort erklärte der Gemeinderat, er werde im Rahmen der geplanten Einzonung des Gebiets Bächumatt auch die Verlängerung der Umfahrung prüfen und sich beim Kanton dafür einsetzen.
Daniel Stucki (FDP) zeigte sich über die Antwort erfreut und zuversichtlich, dass Worb den Kanton Bern von dem Vorhaben überzeugen könne. Adrian Hodel (SP) sprach sich zwar dafür aus, betonte aber, dass es zusätzlich Massnahmen brauche, um das Dorfzentrum zu beleben. Auch die SVP unterstützte das Postulat.
Dagegen sprach sich nur Rolf Stöckli (EVP) aus. Namens seiner Fraktion kritisierte er, dass damit weiteres Kulturland verbaut würde und dass die Umfahrung des Migros-Kreisels für den Detailhandel schädlich wäre. Das Postulat wurde von einer grossen Mehrheit für erheblich erklärt.
Acht dringliche Vorstösse, die sich allesamt um die Coronakrise und ihre Auswirkungen auf Worb drehen, wurden auf eine Sondersitzung am 29. Juni verschoben. FDP und SVP hatten eine solche verlangt, aber auch die SP steuerte ein Postulat bei.
[i] Die Beschlüsse:
Geschäftsprüfungskommission:
Rolf Stöckli (EVP) wurde als neuer Vizepräsident für das Jahr 2020 gewählt.
Verkehrssanierung Worb:
„Verkehr raus, Leben rein; Weiterführung Umfahrung Richtung Richigen“; Postulat der FDP-Fraktion: Grossmehrheitlich für erheblich erklärt
Überbauungsordnungen:
UeO K7 Worb, Bernstrasse Süd (ZPP K7); Änderung der Baurechtlichen Grundordnung: Genehmigung 36 Ja : 0 Nein
Strassen, Gehwege, Plätze:
„Sichere Verbindung Langsamverkehr Richigen-Worb“; Postulat der SP+Grüne-Fraktion: Für erheblich erklärt mit 34 Ja-Stimmen und 2 Enthaltungen.