Fussball NLB - Femina Worb bezahlt Lehrgeld

Der NLB-Klub Femina Worb hat den Cuphalbfinal gegen Basel erwartungsgemäss verloren. Bei Worb hatte man sich aber keine 0:8-Niederlage gewünscht.

Peter Voegeli, Berner Zeitung BZ

Alleine schon der Vorstoss in den Cuphalbfinal sei ein Riesenerfolg, sagte André Juker, der Trainer von Femina Worb. Dort wartete mit dem FC Basel ein übermächtiger Gegner. Der momentan hinter Zürich und Kriens drittbeste Verein der Schweiz war gegen Worb klarer Favorit. «Wir hatten uns vorgenommen, möglichst lange ein 0:0 zu halten, um die Baslerinnen nervös zu machen», sagt die Mittelfeldspielerin Katrin Glarner. Bis zur 24. Minute und dem 0:1 konnte das unterklassige Worb gut mithalten. Von diesem Moment an bestimmten die Baslerinnen das Spiel. «Entscheidend waren die Gegentreffer zum 0:3 und 0:4 kurz vor der Pause», sagt Glarner. Danach liess der NLA-Tabellendritte den Ball geschickt in den eigenen Reihen zirkulieren. «Mit ihren ständigen Rochaden haben sie uns vor Probleme gestellt und uns zu einem grossen Laufpensum gezwungen», so Glarner.

        

Trainer Juker musste für diesen Match auf die  verletzte  Torjägerin Andrea Michel verzichten, die in der Vorrunde noch bei YB spielte. So verblieb Stefanie Kipf  als einzige Sturmspitze. Gegen die starke FCB-Abwehr  habe sie sich, wie auch die übrigen Offensivspielerinnen, kaum Chancen erarbeiten können, erklärte der Trainer von Worb. Basel, mit fünf Spielerinnen angetreten, welche zum erweiterten Kader der A-Nationalmannschaft zählen, war nach der Pause spielerisch und physisch überlegen. «Mit dem hohen Spielrhythmus bekundeten wir einige Probleme», sagte Glarner. «Uns wurden in Basel die Grenzen aufgezeigt.» Glarner, die mit Rot-Schwarz im Jahre 2009 den Cupfinal gegen Schlieren 8:0 gewonnen hatte, bedauerte, dass sie nun mit Worb mit dem gleichen Ergebnis aus dem Cup ausgeschieden sei.

        

Aufschwung in Worb

        

Der Frauenfussball hat in Worb an Popularität zugenommen. Erst vor neun Jahren wurde der Verein Femina Kickers Worb gegründet. Seither gibt es fast nur Erfolgsmeldungen. Im Sommer letzten Jahres stiegen die Worberinnen erstmals  in die NLB auf. «Mit dem dritten Zwischenrang wurden unsere Erwartungen übertroffen», erklärt André Juker. Sein Team könne der bevorstehenden Abstiegsrunde zuversichtlich entgegenblicken. Eines der sportlichen Ziele des Vereins sei, langfristig in der Nationalliga zu spielen. Noch sieben Spiele, dann geht die Ära André Juker in Worb zu Ende. «Ich habe mich entschieden, im Sommer als Trainer aufzuhören», sagt Juker. Private und berufliche Gründe seien unter anderem für seinen Rücktritt verantwortlich. «Ich will auf dem Höhepunkt meiner Trainerkarriere abtreten», sagt er. Auch im Team selbst werde es einige Veränderungen geben, ergänzt er. Janine Chamot (31-jährig) und Seline Berdat (29) werden altershalber aufhören. Wie es bei Katrin Glarner weitergeht, ist noch offen. «Ich beginne in Luzern ein Studium, weshalb meine sportliche Zukunft ungewiss ist», sagt sie.


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Erstellt: 15.04.2014
Geändert: 15.04.2014
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