Fussball 2. Liga - SC Worb: Der Abgang der Routiniers wiegt schwer

Der SC Worb hat den Verlust von mehreren Leistungsträgern noch nicht verkraftet und liegt am Tabellenende der regionalen 2. Liga.

Alexander Wäfler / Berner Zeitung BZ
Nach neun Spielen wartet der Zweitligist SC Worb noch immer auf den ersten Saisonsieg. Mit nur einem Punkt liegen die Worber abgeschlagen auf dem letzten Platz der Tabelle. Interlaken als Vorletzter hat bereits sechs Punkte mehr gewonnen.

«Was wir brauchen ist ein Sieg, ein Erfolgserlebnis», sagt Sportchef Adrian Stampfli, «mehrmals schon haben wir in dieser Saison unglücklich verloren». Zuletzt am Samstag beim 1:2 gegen Kirchberg, als Worb in der Nachspielzeit den entscheidenden Gegentreffer hinnehmen musste. «Kurz zuvor hatten wir die Chance zum Siegestor vergeben», ergänzt Stampfli.

Gemessen an den vielen Niederlagen sei die Stimmung im Team indes erstaunlich intakt, sagt der Sportchef. «Doch es ist natürlich ein Nervenspiel. In der Niederlage lernt man die Spieler kennen.» Keine Schuld treffe den Trainer Ronny Schiavoni und dessen Assistent Jürg Brändli an der Niederlagenserie. Die beiden leisteten gute Arbeit, ist Stampfli überzeugt.

Seit Jahren im Abstiegskampf

Dennoch ist offen, von wem die Equipe nach der Rückrunde betreut wird. «Ich werde zunächst für mich und dann gemeinsam mit dem Vorstand eine Bilanz ziehen und sehen, ob ich weitermache», sagt Schiavoni. Er und Stampfli sind sich einig über die Ursache der Krise: Dem Team fehlen nach dem Abgang von Luca Gianinazzi, Marco Hug, Ronny Giger, Lars Blättler und Jürg Kurmann (der langjährige Topskorer wechselte zu den Senioren und steht nur noch aushilfsweise zur Verfügung) die Führungsfiguren. «Den jungen Spielern bleibt nach dem Umbruch kaum Zeit, sich zu entwickeln. Wir wussten daher, dass wir vor einer schwierigen Saison stehen», sagt Stampfli.

Die Entwicklung passt zur Tendenz, die sich seit einiger Zeit abzeichnet: Seit Jahren tun sich die Worber, die lange zum gehobenen Mittelfeld der regionalen 2. Liga gehörten, immer schwerer, den Abstieg zu verhindern. In den letzten vier Jahren schafften sie den Ligaerhalt dreimal erst am letzten Spieltag.

Handlungsbedarf bei Junioren

Die erste Mannschaft spürt auch die Auswirkungen davon, dass der Klub in der Nachwuchsförderung ins Hintertreffen geraten ist. Worbs Junioren sucht man auf höchster Stufe wie etwa in der Coca-Cola-Juniorenliga vergeblich. «Daher ist es schwierig, das 2.-Liga-Team mit Spielern aus dem eigenen Klub zu verstärken. Wir haben im Nachwuchsbereich Handlungsbedarf», sagt Stampfli. Am Wochenende besuchte er daher ein Spiel der 3. Liga und beobachtete einen Verteidiger. Er hat die Hoffnung auf den Ligaerhalt längst nicht aufgegeben («rechnerisch ist noch alles möglich») und sucht für die Rückrunde nach Verstärkungen. «Wir glauben, dass wir es schaffen können», sagt er.

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Erstellt: 18.10.2011
Geändert: 18.10.2011
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