Fussball - Münsingen fehlen zehn Schenkel

Sandreutenen heisst der Sportplatz, auf dem der Erstligist Münsingen seine Heimspiele bestreitet. Und so sieht der Rasen auch aus. «Es ist sicher kein Wembley», sagt Lukas Schenkel (31). Schenkel, der bis im Sommer noch für den FC Thun gespielt hat, ist vor zwei Wochen zum FC Münsingen gestossen. «Mein Vertrag mit Thun wurde nicht verlängert. Ich wäre gerne in die MLS nach Amerika gegangen oder nach Australien. Leider hat sich das nicht ergeben.»

So kehrte Schenkel zu seinem Jugendverein zurück. Trainer Kurt Feuz (64) ist voll des Lobes über seinen neuen Verteidiger: «Er ist eine richtige Verstärkung für unser Team.»

Um gegen Titelverteidiger Sion eine Chance zu haben, bräuchte Feuz allerdings 11 Schenkels. Feuz zu SonntagsBlick: «Sogar wenn Sion einen katastrophalen Tag erwischt und wir über uns hinauswachsen – auch dann wirds für uns immer noch schwierig.»

Feuz, seit 30 Jahren Trainer bei Münsingen, hofft aber auch auf den Heimvorteil: «Ich hoffe schon, dass es ein paar Löcher im Rasen hat. Je schlechter der Platz, umso besser für uns.» Freiwillig werde man den Platz dann zwar doch nicht malträtieren, sagt Feuz und schickt lächelnd hinterher: «Aber wir trainieren vor dem Spiel darauf. Wie immer.»

3000 bis 4000 Zuschauer werden erwartet. In den letzten beiden Jahren schieden die Berner jeweils gegen Basel aus (0:1 und 1:6). Feuz: «Natürlich sind Cupspiele gegen Profis etwas Spezielles für uns. Aber die meisten Spieler kennen das schon. Es wird also nicht nötig sein, dass ich jedem Einzelnen vor dem Anpfiff in die Nasenlöcher schaue.»

Feuz, der auch mit 64 Jahren noch immer voller Leidenschaft coacht, glaubt trotz allem an ein Cup-Wunder. «Wenn die Spieler so zwäg sind wie ich, dann kommts gut.»

[i] FC Münsingen - FC Sion heute Sonntag, 20. September, auf dem Sportplatz Sandreutenen in Münsingen. Anpfiff ist um 14.30 Uhr.