Fussball - Mit Münsinger Tugenden gegen den Titelverteidiger
Die Aaretaler sind parat für das nächste Cupfest auf der Sandreutenen. Gast ist diesmal der FC Sion.
«Es ist schön, dass wir nicht wieder dem FC Basel zugelost wurden. Sion ist neben YB der beste Gegner», freut sich Kurt Feuz. In der Saison 2013/14 verlor der FC Münsingen gegen den Meister 0:1 in der 2. Cup-Runde. Erst vor gut einem halben Jahr endete die gleiche Affiche in den Viertelfinals 1:6.
Dass nun in der 2. Runde wieder ein Vertreter aus der Super League wartet, sieht der Trainer positiv: «Es ist ideal so. Natürlich ist es schwieriger, in die Achtelfinals vorzustossen als gegen einen Erstligisten. Aber in der letzten Saison mussten wir im März gegen Basel antreten, ohne vorher einen Wettkampf bestritten zu haben, und das Wetter war nicht gut.»
Bewölkt und eventuell etwas Regen wird für Sonntag gemeldet, sportlich könnte der Leader der Gruppe 2 der 1. Liga aber nicht besser aufgestellt sein: Von den sieben Spielen dieser Saison wurde noch keines verloren. «Wir haben bisher solide gespielt», so Feuz.
Gegen Titelverteidiger Sion dürften sie nicht versuchen mitzuspielen, weiss das Trainer-Urgestein und fordert, dass seine Schützlinge «den Respekt ablegen und auf Münsinger Tugenden zurückgreifen»: Kämpferisch starke Spieler werden zum Einsatz kommen. Ein solcher ist Verteidiger Lukas Schenkel, der zuletzt beim FC Thun unter Vertrag stand. Die Verstärkung stiess erst letzte Woche dazu und gab sein Debüt beim 0:0 gegen die U-21 des FC Luzern am Sonntag.
Diese Partie verpasste der angeschlagene Stürmer Patrick Gasser, er sollte aber bis zum Cupschlager wieder fit sein. Die Spieler seien «geladen», sagt Feuz und spricht über ihre Aussichten: «Wir haben eine ganz kleine Chance. Jede Minute, in der es 0:0 steht, ist gut. Dann probieren wir einen reinzumachen. Sollten wir die Führung erzielen, wäre das eine Denkaufgabe für Sion.»
Finanzielles Risiko
Eine Sondergenehmigung war nötig, um das Fussballspiel am Eidgenössischen Dank-, Buss- und Bettag durchführen zu dürfen. «Wenn wir am Freitag hätten spielen müssen, hätte uns das etliche Zuschauer gekostet», sagt Cupmedienchef Reto Meissner. Durch die beträchtlichen Kosten, die Infrastruktur und Sicherheitsvorkehrungen verursachen, seien Cupveranstaltungen ein finanzielles Risiko geworden.
«Unser Ziel ist, am Ende nicht drauflegen zu müssen», so Meissner. Rund 3000 Zuschauer werden erwartet – 1000 weniger als bei den letzten Cupduellen mit dem FCB, weshalb diesmal hinter dem Tor eine kleinere Tribüne aufgebaut wurde. Riesiger Aufwand hin oder her: Ein Fussballfest wird es am Sonntag alleweil wieder geben.