Für Liebe und Laufbahn: Die Walkringer Pfarrerinnen gehen schon wieder
Vor einem Jahr übernahmen Petra Walker und Isabelle Knobel gemeinsam die Pfarrstelle in Walkringen. Nun ist die Stelle wieder ausgeschrieben. Denn die beiden ziehen bald weiter, um dem Herzen und der Ausbildung zu folgen.
Petra Walker, die das Pfarramt mit siebzig Prozent hauptsächlich führt, verlässt die Kirchgemeinde Walkringen der Liebe wegen. Sie folgt ihrem Partner nach Meiringen. Sie übernimmt die dortige Pfarrstelle und wird mit ihrem Partner im Pfarrhaus zusammenziehen, wie Walker im "Chiuchefäischter", dem Mitteilungsblatt der Kirchgemeinde Walkringen schreibt.
Bei Isabelle Kobel ist es die Laufbahn, die den Ausschlag zur Kündigung gab. Die Arbeit an ihrer Dissertation an der Universität Bern sei neben der 20-Prozent-Stelle in Walkringen zu kurz gekommen. "Die wissenschaftliche Arbeit in einem diakonischen Themenfeld begeistert mich und ich hoffe, meine Dissertation in einem vernünftigen Zeitrahmen schreiben zu können", schreibt sie im Chiuchefäischter.
Wertschätzung auf beiden Seiten
Beiden Pfarrerinnen ist die Entscheidung schwergefallen, wie sie schreiben. Sie äussern sich positiv zu ihrer Zeit in Walkringen und den Begegnungen, die sie dort hatten.
"Wir bedauern, dass die beiden gehen, verstehen sie aber auch", sagt Kirchgemeindepräsidentin Lisbeth Zogg Hohn. Beide Seiten hätten sich sehr geschätzt. "Wir hatten und haben es weiterhin gut miteinander." Bereits bei der Wahl der Frauen sei dem Kirchgemeinderat klar gewesen, dass das junge Alter der beiden ein Risikofaktor sei.
Die Stelle stösst auf Interesse
Knobel wird die Kirchgemeinde per Ende April, Walker per Ende Juni verlassen. Walker wird das Pensum von Knobel in den Monaten Mai und Juni übernehmen. Per 1. Juli sucht die Kirchgemeinde eine Nachfolge. Ob es eine Einzel- oder wieder eine Zweierbesetzung sein wird, könne sie noch nicht sagen. "Wir suchen eine Person, die zu uns passt", sagt Zogg Hohn. Sie sei zuversichtlich, dass der Kirchgemeinderat jemanden finden würde.
