Fritz Badertscher vom Kreuz Schlosswil: "30 Jahre sind genug"

Das Kreuz Schlosswil läuft hervorragend. Trotzdem sagt Wirt Fritz Badertscher (60) Adieu. Er übergibt den Betrieb auf das neue Jahr hin seinem Sohn Michael (33) und dessen Familie.

Res Reinhard, res.reinhard@bern-ost.ch

«Wenn du Erfolg hast, ist es immer schön», sagt Fritz Badertscher gegenüber BERN-OST. Dreissig Jahre lang hat er nun im Kreuz gewirtet – «und davon profitiert, dass ich ein bisschen grillieren kann», schmunzelt er.

Dass das Kreuz so abgelegen sei und trotzdem so gut laufe, sei nicht selbstverständlich, fügt er an.
 

Besonders genossen hat «Badi-Fritz» jeweils das Erntedankfest und die Metzgete. Gerne erinnert er sich auch an die drei Paare, die mit ihren Familien ihre diamantene Hochzeit im Kreuz gefeiert haben.

«Jeder Gast ist heute Spezialist»

Das Wirten sei heute nicht einfacher geworden, stellt Fritz Badertscher fest. «Seit Fernsehsendungen wie ‘Mini Beiz, dini Beiz’ ist jeder Gast ein Spezialist», sagt er. Und: «Auch wenn unsere Terrasse im Sommer übervoll ist, haben alle Gäste das Gefühl, sie seien die einzigen. In der Küche kann man aber nicht einfach drücken wie bei einem App, und es funktioniert.»

«Ich bleibe in Schlosswil»

Fritz Badertscher durfte in all den Jahren auf den Rückhalt seiner Partnerin Barbara (59) zählen. «Sie ist zwar nicht aktiv im Betrieb, hält mir aber den Rücken frei», sagt er.

Von Januar bis März wird Fritz Badertscher abwesend sein. «Wir bleiben aber in Schlosswil wohnhaft. Was beruflich passiert, ist noch offen.»

Neue Chefs im Kreuz Schlosswil werden ab Januar Michael Badertscher (33) und seine Frau Barbara (35) sein. Michael hat die Kochlehre im Hirschen Langnau gemacht, später in Neuseeland gekocht, dann die Chefkochausbildung absolviert.

«Hoffe, dass ich Beruf und Familie unter einen Hut bringe»

Der neue Kreuz-Wirt will am Konzept nicht viel ändern: «Zuerst spüre ich einmal, wie es tut», sagt er. Die heutige Speisekarte will er «sicher nicht vergrössern, sondern eher verkleinern.»

Einen grossen Wunsch hat Michael Badertscher: «Ich hoffe, dass ich den Wirteberuf und die Familie unter einen Hut bringe.»

Grossmutter Barbara wird sicher weiterhin regelmässig zu Nik (4) und Nando (2) schauen. «Und wenn Vater Fritz nach seinen drei ‘Untertauch-Monaten’ ab und zu im Kreuz auftaucht, habe ich sicher nichts dagegen - im Gegenteil», sagt der neue Kreuz-Wirt «Badi-Michu».


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Erstellt: 27.12.2016
Geändert: 27.12.2016
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