Freimettigen - Die Tiere brauchen dringend eine Stimme in der Politik
Unüberlegte Haustiertkäufe, lange Schlachttiertransporte, unwürdige Ställe: das macht Daniel Schild zu schaffen. Für die neu gegründete Tierpartei Schweiz (TPS) möchte er sich im Nationalrat für die Tiere einsetzen.
Jakob Hofstetter / Wochen-Zeitung
Daniel Schild ist umgeben von Tieren. Zusammen mit seiner Frau Claudia und den Kindern wohnt er in einem alten Bauernhaus in Freimettigen. Drei Katzen gehören zur Familie, draussen im Stall stehen die Rinder des Hausbesitzers – in einem Anbindestall. Dies muss für ein Mitglied der Tierpartei ein Dorn im Auge sein. «Nicht unbedingt», sagt Daniel Schild, fast erstaunt ob dieser Annahme. «Sicher würde mir ein Laufstall eher gefallen», räumt er ein, «aber die Tiere haben es gut hier.» Gleich macht er klar, dass er nicht zu den militanten Tierschützern gehöre, welche in so genannten Befreiungsaktionen Tiere losbinden und aus Ställen und Käfigen treiben würden. «Wenn ich eine solch radikale Einstellung hätte, würde ich mich in einem Bauerndorf wie Freimettigen wahrscheinlich nicht wohl fühlen», sagt er. Er lebe aber gerne hier, sei er doch in der Landwirtschaft verwurzelt. Mehrere Jahre war der gelernte Käser und heutige Verkaufsberater auf verschiedenen Höfen als Betriebshelfer tätig.
Augenmerk auf Missstände
Anders als viele TPS-Mitglieder ist Daniel Schild auch nicht Vegetarier. Hat er als Mitglied der Tierpartei nicht schon fast zu viel Verständnis für die konventionelle Tierhaltung? Fehlt es ihm nicht am nötigen Biss für die tierbezogene Politik? «In der Schweiz haben wir – mit andern Ländern verglichen – einen relativ guten Tierschutz», so Schild. Das Problem sei, dass trotzdem mancherorts Missstände herrschten und keiner hinschaue.
«Die Tiere brauchen dringend eine Stimme in der Politik», ist er überzeugt. Beispielsweise gehe es darum, ein Verbot für lange Tiertransporte durchzusetzen. Besonders stossend findet Daniel Schild auch den Missbrauch des Tieres als Handelsware. Hunde, Katzen, Meerschweinchen und andere Haustiere würden zu Modeartikeln degradiert. Sie würden nach Lust und Laune gekauft, verkauft, ins Tierheim gebracht – oder noch schlimmer – ausgesetzt. In Bundesbern möchte er gegen diesen Missstand ankämpfen.
Hauptsache zum Wohl der Tiere
Grundsätzlich stelle er sich hinter die Anliegen der Organisation Schweizer Tierschutz, sagt Daniel Schild. Jedoch wollten er und die Tierpartei Schweiz diesen Forderungen auf politischem Weg zum Durchbruch verhelfen.
Und wie stellt sich der Schweizer Tierschutz (STS) hinter die Anliegen der neuen Tierpartei? «Wir begrüssen jede politische Aktivität, die sich zugunsten des Tierschutzes auswirkt, also auch diejenige der Tierpartei», sagt STS-Präsident Heinz Lienhard. Als Dachverband der Schweizer Tierschutzvereine sei der STS aber grundsätzlich politisch neutral, stellt er klar. Der Schweizer Tierschutz koordiniere deshalb seine Aktivitäten mit keiner politischen Partei. Er suche aber die Zusammenarbeit mit Parlamentarierinnen und Parlamentariern, welche seine Forderungen auf der gesetzgeberischen Ebene unterstützen würden. Mit Wahlunterstützung seitens des STS können weder Parteien noch einzelne Kandidierende rechnen.
Was, wenns nicht um Tiere geht?
Daniel Schild ist sich bewusst, dass der Weg ins Bundesparlament für ihn kein einfacher sein wird. Einerseits habe er ein kleines Budget, andererseits sei er nicht bekannt. Auch wenn der Nationalratskandidat bisher keine öffentlichen Ämter bekleidete und bis zur Gründung der TPS keiner Partei angehörte, sei er doch seit jeher an Politik interessiert gewesen, sagt der 45-Jährige. Nahe stünden ihm die Grünliberalen, mit welchen die Tierpartei Schweiz (neben anderen) eine Listenverbindung eingegangen ist. Jedoch seien er und seine Partei offen für eine Zusammenarbeit mit allen politischen Kräften, die sich für das Wohl der Tiere einsetzen würden.
Wenn nicht jetzt, dann in vier Jahren
Daniel Schild gibt sich zuversichtlich, dass er, oder auch jemand anders aus seiner Partei, bereits in diesem Jahr in den Nationalrat einziehen wird. «Auch wenn einige uns als Exotenpartei bezeichnen, sollten wir doch ernst genommen werden», hält er fest. Und sollte die Tierpartei noch nicht in diesem Herbst in die nationale Politik einziehen können, dann doch in vier Jahren, glaubt er. Bis ins Jahr 2015 könne sich die Tierpartei positionieren, Kantonalparteien und Sektionen gründen und an Bekanntheit gewinnen. Laut Schild zählt die TPS derzeit zirka 800 Mitglieder, 150 davon im Kanton Bern.
Augenmerk auf Missstände
Anders als viele TPS-Mitglieder ist Daniel Schild auch nicht Vegetarier. Hat er als Mitglied der Tierpartei nicht schon fast zu viel Verständnis für die konventionelle Tierhaltung? Fehlt es ihm nicht am nötigen Biss für die tierbezogene Politik? «In der Schweiz haben wir – mit andern Ländern verglichen – einen relativ guten Tierschutz», so Schild. Das Problem sei, dass trotzdem mancherorts Missstände herrschten und keiner hinschaue.
«Die Tiere brauchen dringend eine Stimme in der Politik», ist er überzeugt. Beispielsweise gehe es darum, ein Verbot für lange Tiertransporte durchzusetzen. Besonders stossend findet Daniel Schild auch den Missbrauch des Tieres als Handelsware. Hunde, Katzen, Meerschweinchen und andere Haustiere würden zu Modeartikeln degradiert. Sie würden nach Lust und Laune gekauft, verkauft, ins Tierheim gebracht – oder noch schlimmer – ausgesetzt. In Bundesbern möchte er gegen diesen Missstand ankämpfen.
Hauptsache zum Wohl der Tiere
Grundsätzlich stelle er sich hinter die Anliegen der Organisation Schweizer Tierschutz, sagt Daniel Schild. Jedoch wollten er und die Tierpartei Schweiz diesen Forderungen auf politischem Weg zum Durchbruch verhelfen.
Und wie stellt sich der Schweizer Tierschutz (STS) hinter die Anliegen der neuen Tierpartei? «Wir begrüssen jede politische Aktivität, die sich zugunsten des Tierschutzes auswirkt, also auch diejenige der Tierpartei», sagt STS-Präsident Heinz Lienhard. Als Dachverband der Schweizer Tierschutzvereine sei der STS aber grundsätzlich politisch neutral, stellt er klar. Der Schweizer Tierschutz koordiniere deshalb seine Aktivitäten mit keiner politischen Partei. Er suche aber die Zusammenarbeit mit Parlamentarierinnen und Parlamentariern, welche seine Forderungen auf der gesetzgeberischen Ebene unterstützen würden. Mit Wahlunterstützung seitens des STS können weder Parteien noch einzelne Kandidierende rechnen.
Was, wenns nicht um Tiere geht?
Daniel Schild ist sich bewusst, dass der Weg ins Bundesparlament für ihn kein einfacher sein wird. Einerseits habe er ein kleines Budget, andererseits sei er nicht bekannt. Auch wenn der Nationalratskandidat bisher keine öffentlichen Ämter bekleidete und bis zur Gründung der TPS keiner Partei angehörte, sei er doch seit jeher an Politik interessiert gewesen, sagt der 45-Jährige. Nahe stünden ihm die Grünliberalen, mit welchen die Tierpartei Schweiz (neben anderen) eine Listenverbindung eingegangen ist. Jedoch seien er und seine Partei offen für eine Zusammenarbeit mit allen politischen Kräften, die sich für das Wohl der Tiere einsetzen würden.
Wenn nicht jetzt, dann in vier Jahren
Daniel Schild gibt sich zuversichtlich, dass er, oder auch jemand anders aus seiner Partei, bereits in diesem Jahr in den Nationalrat einziehen wird. «Auch wenn einige uns als Exotenpartei bezeichnen, sollten wir doch ernst genommen werden», hält er fest. Und sollte die Tierpartei noch nicht in diesem Herbst in die nationale Politik einziehen können, dann doch in vier Jahren, glaubt er. Bis ins Jahr 2015 könne sich die Tierpartei positionieren, Kantonalparteien und Sektionen gründen und an Bekanntheit gewinnen. Laut Schild zählt die TPS derzeit zirka 800 Mitglieder, 150 davon im Kanton Bern.