Franco Toniutti: "Ich bin heute ein Ein-Mann-Unternehmen"
Franco Toniutti aus Grosshöchstetten hört auf als Selbständiger sein Reisebüro zu betreiben. Er will jedoch weiterhin Reisen vermitteln. Wie es weitergeht, erzählt er im Interview.
Franco Toniutti (61) betreibt in Grosshöchstetten seit 35 Jahren das Reisebüro Tobo-Reisen. Ab dem neuen Jahr wird er als freier Mitarbeiter mit Konoreisen in Konolfingen zusammenarbeiten.
BERN-OST: Franco Toniutti, warum hören Sie auf mit Ihrem Reisebüro?
Franco Toniutti: Ich höre auf als Selbständiger mein Reisebüro zu betreiben. Für meine Kundinnen und Kunden bleibt alles gleich. Ich bin heute ein Ein-Mann-Unternehmen. Wenn ich ein Reisebüro leite, kann ich fast nie Ferien machen. Meine Kunden werde ich über das Reservationssystem von Konoreisen buchen. Wer bei mir bucht, erhält künftig Reiseunterlagen und Rechnung von Konoreisen.
Wer geht heute noch auf ein Reisebüro?
Einen Flug von A nach B kann man im Internet buchen, aber es gibt Leute, die damit nichts zu tun haben wollen. Sie sparen Zeit und buchen das bei mir. Es gibt viele Leute, die wünschen eine Offerte, dann können sie auswählen und sagen, da will ich hin. Dafür bezahlen sie etwas, sparen aber auch Zeit.
Wo und wie kann man Sie erreichen?
Vor der Pandemie habe ich mein Büro an der Bahnhofstrasse in Grosshöchstetten gekündigt und installierte mich bei mir zuhause am Hasliweg 5 in Grosshöchstetten.
Wie kamen Sie dazu ein Reisebüro zu eröffnen?
Ich habe mit 26 mein eigenes Reisebüro eröffnet. Ich habe damals drei Tage selbständig und daneben bei SSR Reisen in Bern gearbeitet. Ein Agent von Esco-Reisen kam zu Besuch, er meinte, das werde nichts. Damals fand man mein Büro kaum, aber nach einem Monat hatte ich den Umsatz schon erreicht. Ich war immer ein unabhängiges Reisebüro.
Welche Reisen boten Sie an?
Damals habe ich Pauschalreisen verkauft per Flug nach Mallorca, Griechenland und viele weitere Orte. Später bin ich nach Griechenland gereist, baute dort ein Standbein auf und verkaufte Reisen dorthin. 2005 hatte ich während sieben Wochen einen Flieger, den ich füllte. Ein 70-Plätzer, ich hatte Leute aus Zürich, die bezahlten 1000 Franken für den Flug. Wir flogen von Belp nach Preveza (Griechenland) und von dort nach Parga. Ich war damals vor Ort und habe als Reiseleiter in Parga gearbeitet. Hier im Büro hatte ich drei Angestellte, die alles organisierten.
Jetzt haben Sie genug?
Ich habe eine enge Beziehung zu Griechenland und könnte dorthin auswandern, aber das will ich nicht. Ich bin dort immer willkommen, habe ein Zimmer bei Freunden. Vielleicht verreise ich im Frühling für ein, zwei Monate nach Griechenland.
[i] Franco Toniutti arbeitet künftig mit Konoreisen zusammen