Ferienspass: Begeisterung beim Mutschli machen
Im Rahmen des Ferienspasses für Konolfingen und Umgebung verbrachte eine Kindergruppe den Dienstagnachmittag in der Käserei Oberhünigen. Unter der Anleitung von Urs und Dora Glauser stellten die 18 Kinder Mutschli her, die sie in ein paar Wochen stolz nach Hause tragen werden.
Um halb drei Uhr, beim Besuch von BERN-OST in der Käserei Oberhünigen, kommen die Ferienspass-Kinder gerade aus dem Keller, wo sie etwas über die Herstellung und Reifung von Emmentaler gelernt haben. Im kleinen Kupferkessi in der Käserei wartete der vorbereitete Käse derweil darauf, in die Mutschliformen abgefüllt zu werden.
"Der Beginn einer wunderbaren Freundschaft"
Da die Kinder noch aufeinander warten müssen, bevor es weitergeht, bleibt Zeit für ein paar Fragen: Gefällt es ihnen bei Glausers in der Käsi? Alle sind sich einig: Es ist toll. Was haben sie bis jetzt gemacht? „Wir waren im Keller, wo es ganz fein nach Käse gerochen hat“, sagt ein Kind. „SEHR fein“, ergänzt ein anderes begeistert. Und schon bieten zwei Buben an, nochmals kurz durch den Keller zu führen. Dora Glauser ist einverstanden.
Luca und Kjell überschlagen sich schier vor Begeisterung über den Nachmittag und übereinander. Sie haben sich erst heute kennengelernt, glauben aber, dass das „der Beginn einer wunderbaren Freundschaft“ sein könnte, wie Luca sagt. Luca und Kjell zeigen, wo der Käse in der Salzlake badet und wie sich seine Oberfläche mit der Reifung verändert.
Mutschli machen
Wieder in der Käserei dürfen die Kinder je eine gelochte Mutschliform mit Schotte und Käse füllen. Die Schotte fliesst ab, zurück bleibt eine hüttenkäseähnliche Masse. Daraus wird in vier bis fünf Wochen ein Mutschli reifen, den die Kinder dann abholen und zuhause mit ihrer Familie teilen dürfen.
Um das Kupferkessi und die Formen herrscht ein Gedränge. Es sind 18 Kinder in der Käserei an diesem Nachmittag. Das sei schon obere Grenze, meint Dora Glauser. „Eigentlich wollten wir höchstens 15 pro Gruppe.“ Dass in der Käserei aber Kinder sind, ist nicht aussergewöhnlich. „Vorallem jetzt, wo Ferien sind und schlechtes Wetter, kommen oft welche.“
Auch die Ferienspass-Kinder kommen seit vielen Jahren zu Dora und Urs Glauser in die Käserei. „Die Gruppe heute war eher lebhaft, aber angemehm“, wird Doris Glauser später sagen. „Es liessen sich alle abholen und waren voll dabei.“
Nächstes Jahr in Zäziwil
Von Luca und Kjell will trotz Begeisterung keiner Käser werden. Der Ferienspass habe aber durchaus schon nachhaltige Folgen gezeitigt, erzählt Glauser: „Ein Bub kam als Viertklässler mit dem Ferienspass her, heute ist er in der achten Klasse und kommt in den Ferien regelmässig aushelfen, wenn wir wenig Personal sind in der Käserei.“
Dora und Urs Glauser käsen seit dem Jahr 1985 in Oberhünigen. Allerdings nicht mehr lange. Wenn alles läuft wie geplant, werden sie die Ferienspass-Kinder im nächsten Sommer in der neuen Regionalkäserei Eyweid in Zäziwil empfangen (wir berichteten). „Mit den Kindern wird es etwas anders werden dort, auch wenn sich sonst für uns nicht viel ändern wird“, so Glauser. „Sie werden wohl weniger nah rankommen.“ Ganz sicher werden sie aber weiterhin begeistert sein und stolz zuhause ihren Mutschli vorzeigen.