Familie Schiessler aus Schlosswil in Texas: Die lange Reise in das neue Zuhause
Am 12. Juli begann für Bernhard (42), Susanne (43), Elina (15), Lionelle (13), Lisa (9) und Luis (7) Schiessler aus Schlosswil ein grosses Abenteuer. An diesem Tag zogen sie für ein halbes Jahr nach Abilene Texas in die USA. Angekommen in Amerika berichten sie von der Reise und ihrem neuen Zuhause.
Sonntagmorgen um 4:30 war der Moment der Abreise gekommen. Eigentlich ein ganz normales Gefühl, so als ob wir als Familie für eine Woche in die Ferien reisen. So auch unser Gepäck.
Ein guter Freund begleitete uns zum Bahnhof Bern, wo wir mit dem 6.32-Uhr-Zug nach Zürich Flughafen starteten. Freude und Abenteuerlust, wie auch ein mulmiges Gefühl bezüglich Fliegen, begleiteten uns. Würden auch unsere Kinder die Reise mit zwei Zwischenstopps bis nach Abilene mitmachen? Die gesamte Reisezeit würde schlussendlich 24 Stunden betragen.
Zürich - New York - Texas
Der Check-in in Zürich gestaltete sich einfach. Hingegen die Immigration in New York JFK verlief eher hektisch. Eine unzählbare Menge von Menschen drängte sich auf. Hier scheint es keinen Plan zu geben, obschon dieser hilfreich gewesen wäre. Das US-Bodenpersonal war stets freundlich, jedoch auch bohrend mit Fragen.
Wir fühlten uns bald besser, als wir die Nummer des Gates nach Dallas Fort Worth an der Flugtafel lasen. Jetzt stieg das Adrenalin, denn wir näherten uns Texas. Nicht nur durch den Flug, der drei Stunden und zehn Minuten gedauert hatte und uns unserem Ziel näherbrachte. Auch das Gefühl, es jetzt endlich geschafft zu haben, war vorhanden. Vor uns immer noch der letzte Teil, der endlich Bilder von unserem Traum zeigen sollte.
Der Airport Dallas Forth Worth beeindruckt durch seine Grösse und seine Einfachheit, alles zu finden. Wir merkten bald, dass sich der Texaner die Weite zum Freund gemacht hat. Diese Weite löste auch bei uns eine gewisse Anspannung. Von einer Minute zur anderen schliefen wir auf dem Flug nach Abilene ein. Trotz dieser Müdigkeit erkundeten unsere Augen von oben herab immer wieder das Neuland Texas.
Ankunft im neuen Heim
Luis (7) und Lisa (9) schleppten sich übermüdet zur Kofferannahme. Lionelle (13) wie auch Elina (15) waren bis zum Schluss durch Passagiere, die sich für unseren Aufenthalt in Abilene interessierten, wach geblieben.
Unser Hausvermieter und sein Nachbar, beide mit grossen Pick-Up-Trucks, transportierten uns zu unserem neuen Heim. Das Haus ist beeindruckend. Der Teppich richtig amerikanisch (flauschig-weich). Die Küche gross und geräumig mit einem Backofen, doppelt so gross wie bei uns. Das absolute Highlight für die Kinder ist natürlich der Kühlschrank mit der Eiswürfel-Maschine.
Spinnen, Klapperschlangen und ein neues Auto
Ausgeschlafen starteten wir am nächsten Tag mit einem amerikanischen Frühstück (Toast, Ham und Donuts). Anschliessend orientierte uns der einheimische Hausbesitzer über die Gefahren der Natur, was uns eher fremd war. So sollte man nur mit gutem Schuhwerk das Haus verlassen, denn Blackwidow-Spinnen wie auch Klapperschlangen gelten als lebensbedrohlich. Hingegen sind Fireants (winzige Ameisen) lästige Insekten.
Darauf folgte der Autokauf. Bereits im Vorfeld hatten wir in Abilene einen passenden Chevrolet Suburben gefunden. Mit internationalem Führerausweis klappte auch die Motorfahrzeugversicherung bei der State Farm Versicherungsgesellschaft.
Reiselustig erkundigen wir nun die Stadt Abilene und freuen uns auf den Kontakt mit dem einheimischen Volk.
[i] Siehe auch der Newsbericht "Familie Schiessler aus Schlosswil: Für ein halbes Jahr in den wilden Westen von Texas" vom 10.07.2015.