Fahrsport - Der Zäziwiler Stefan Kläy an der Vierspänner-Weltmeisterschaft in Südspanien
Der 21-jährige Zäziwiler Vierspännerfahrer Stefan Kläy nimmt mit seinem Gespann an den Weltreiterspielen in der südspanischen Stadt Jerez de la Frontera teil. Der Vater von Stefan Kläy, Hansueli Kläy, berichtet für das regionale Int
Hansueli Kläy
Ort: Vejer
Zeit: 2000 Uhr
Wetter: strahlend blau
Temperatur: 28°C, Tageshöchstwert, 35°C in Jerez
Hallo liebe LeserInnen unserer Tagesberichte
Daniel verbrachte eine sehr ruhige Nacht, wohl behütet von der kleinen Ratte, welche ihm neben dem Bett spanische Schlaflieder raschelte.
Obschon ich letzte Nacht einmal mehr bis um 02°° Uhr mit den Internet-Verbindungen gekämpft habe, bin ich heute Morgen sehr gerne und leicht aufgestanden. Ein Tag begann wie aus dem Bilderbuch, mit einer traumhaften Weitsicht.
Erinnert ihr euch noch an die kleine weisse arabische Stadt, wie ich sie in einem früheren Bericht erwähnt habe? Auf dem Bild ist nicht etwa ein Schneeberg zu sehen, nein das ist sie, Vejer de la Frontera, unsere momentane „Heimat“, wunderschön!
Am Morgen standen die Dressur-Trainings auf dem Programm, Daniel trainierte mit Stefan, Werner mit Daniel und Daniel mit Werner, wie es in dieser Saison immer üblich war in den Kadertrainings.
Nachdem wir den ersten Schweizer Besuch im Fahrerlager begrüssen durften, Ruschi und Monika Meister, fuhren wir am Nachmittag 70 km nordwärts, nach Jerez. Die Akkreditierung stand auf dem Tagesprogramm. Doch, oh je, um 1400 Uhr war der Treffpunkt abgemacht. Das Gittertor war zu und davor eine Menschenschlange. Trotz grossem Einsatz von Ernst Maag lies sich der Polizist nicht überreden uns hineinzulassen, und zeigte auf das angebrachte Plakat, „Siesta 14 bis 16°° Uhr“. Nicht verzagen Jean –Marc fragen, per Handy schilderten wir ihm das Problem und kurze Zeit später erschien er hinter dem Gittertor. Auch er konnte den Wächter nicht überzeugen und musst einen Stewart holen. Jean Marc flüsterte uns zu „ folgt uns „ und kurze Zeit später sahen wir das Gittertor via Hintereingang, von der anderen Seite.
Entgegen schlechten Erwartungen (im Fahrerlager hatten wir von bis zu drei Stunden Wartezeit gehört), war der ganze „rote Haufen“ innert kurzer Zeit akkreditiert. Bravo Jean Marc, er hatte nämlich alle Karten bereits vorher am Schalter vorbereitet und ausgedruckt. Jeder musste sich nur noch mittels Pass von einem Sicherheits-Beamten bemustern und identifizieren lassen, ohne Mütze! Da in den Pässen die Photos nicht mehr ganz mit den heutigen Gesichtern übereinstimmten, war dies gar nicht so einfach und auch er konnte ein Schmunzeln nicht verbergen.
In Jerez war das Klima nahe an der Behaglichkeitsgrenze. Ein Thermometer in einem Kreisel zeigte 37°C an. Unsere Auto-Thermometer zeigten jedoch nicht ganz diesen Wert an und so einigten wir uns auf etwa 35°C.
Nach der Akkreditierung hatten wir Gelegenheit, unter der Führung von Jean Marc Fries die Stallungen und das ganze Wettkampfgelände zu besichtigen. Eine beeindruckende, grossartige Anlage. Trainingsplätze vom Feinsten, Dressurfelder, Abreitplätze in einer Reihe soweit das Auge reicht mit unzähligen Waschanlagen. Die Stallungen sind in Zelten auf einem grossen Platz aufgestellt. Alle Sparten sauber abgezäunt. Dahinter das Groom Village mit Schlafcontainern und Schwimmbad. Nach dem Rundgang schlenderten wir noch durch das Village mit den Verkaufständen. Max brummte etwas ähnliches wie "Kreditkarten sperren oder Frauen an die Leine", aber vielleicht habe ich es ja auch falsch verstanden.
In einem Gartenrestaurant, mit passender Farbe zu unserem Tenues, tranken wir ein kühles……? Und machten dabei erstmals mit den stattlichen Preisen im Wettkampfgelände Bekanntschaft (3 dl-Flaschen umgerechnet 6 Fr.).
Wir schlenderten zum LKW-Parkplatz und trafen dabei die ersten bunten Gespanne an, die zur Eröffnungsfeier bereitstanden. Mit einem Klumpen im Magen dachten wir an die in zwei Stunden beginnende Eröffnungszeremonie. Ich erlaube mir an dieser Stelle eine kleine Kritik einzubauen:
Bei unserer Ankunft in Vejer wurden wir gefragt ob wir an der Eröffnungszeremonie mitmachen, resp. einmarschieren wollten. Die Teams einigten sich mitzumachen und sagten zu. Es würde sicher ein einmaliges Gefühl sein in einem prallvollen Stadion an dem Spanischen König vorbeimarschieren zu dürfen. Aber leider bekamen wir bereits einen Tag später wieder eine Ausladung, offizielle Begründung: Platzmangel.
Meines Erachtens eine sehr unschöne Geste, denn jeder Athlet, der sich für eine WM qualifiziert, freut sich auf eine ganzheitliche WM. Denn ohne die Athleten gäbe es keine WM resp. Eröffnung.
Auf der Rückfahrt trafen wir in einer Autobahnzahlstelle einen Kassier, dem wir fast nicht genug Münzen geben konnten, aber eben, es hängt vom Wert der Münzen ab.
Kurz nach der Ankunft im Trainingscamp duftete es schon überall wieder nach grilliertem Fleisch oder Fisch. Die Belgier vis-à-vis sangen Lieder, die Amis tranken Whisky und die Schweizer ein Egger-Bier. Ein wunderschöner Tag neigte sich dem Ende zu. Bis spät in die Nacht sassen die Teams in einer Strandkneipe bei Fisch und kühlem Sangria, oder ganz einfach im Vorzelt bei einem Glas Rioja.
Bemerkung der Redaktion: Die früheren Tagesberichte finden Sie in der News-Rubrik "Sport"!
www.klaeyklima.ch
Zeit: 2000 Uhr
Wetter: strahlend blau
Temperatur: 28°C, Tageshöchstwert, 35°C in Jerez
Hallo liebe LeserInnen unserer Tagesberichte
Daniel verbrachte eine sehr ruhige Nacht, wohl behütet von der kleinen Ratte, welche ihm neben dem Bett spanische Schlaflieder raschelte.
Obschon ich letzte Nacht einmal mehr bis um 02°° Uhr mit den Internet-Verbindungen gekämpft habe, bin ich heute Morgen sehr gerne und leicht aufgestanden. Ein Tag begann wie aus dem Bilderbuch, mit einer traumhaften Weitsicht.
Erinnert ihr euch noch an die kleine weisse arabische Stadt, wie ich sie in einem früheren Bericht erwähnt habe? Auf dem Bild ist nicht etwa ein Schneeberg zu sehen, nein das ist sie, Vejer de la Frontera, unsere momentane „Heimat“, wunderschön!
Am Morgen standen die Dressur-Trainings auf dem Programm, Daniel trainierte mit Stefan, Werner mit Daniel und Daniel mit Werner, wie es in dieser Saison immer üblich war in den Kadertrainings.
Nachdem wir den ersten Schweizer Besuch im Fahrerlager begrüssen durften, Ruschi und Monika Meister, fuhren wir am Nachmittag 70 km nordwärts, nach Jerez. Die Akkreditierung stand auf dem Tagesprogramm. Doch, oh je, um 1400 Uhr war der Treffpunkt abgemacht. Das Gittertor war zu und davor eine Menschenschlange. Trotz grossem Einsatz von Ernst Maag lies sich der Polizist nicht überreden uns hineinzulassen, und zeigte auf das angebrachte Plakat, „Siesta 14 bis 16°° Uhr“. Nicht verzagen Jean –Marc fragen, per Handy schilderten wir ihm das Problem und kurze Zeit später erschien er hinter dem Gittertor. Auch er konnte den Wächter nicht überzeugen und musst einen Stewart holen. Jean Marc flüsterte uns zu „ folgt uns „ und kurze Zeit später sahen wir das Gittertor via Hintereingang, von der anderen Seite.
Entgegen schlechten Erwartungen (im Fahrerlager hatten wir von bis zu drei Stunden Wartezeit gehört), war der ganze „rote Haufen“ innert kurzer Zeit akkreditiert. Bravo Jean Marc, er hatte nämlich alle Karten bereits vorher am Schalter vorbereitet und ausgedruckt. Jeder musste sich nur noch mittels Pass von einem Sicherheits-Beamten bemustern und identifizieren lassen, ohne Mütze! Da in den Pässen die Photos nicht mehr ganz mit den heutigen Gesichtern übereinstimmten, war dies gar nicht so einfach und auch er konnte ein Schmunzeln nicht verbergen.
In Jerez war das Klima nahe an der Behaglichkeitsgrenze. Ein Thermometer in einem Kreisel zeigte 37°C an. Unsere Auto-Thermometer zeigten jedoch nicht ganz diesen Wert an und so einigten wir uns auf etwa 35°C.
Nach der Akkreditierung hatten wir Gelegenheit, unter der Führung von Jean Marc Fries die Stallungen und das ganze Wettkampfgelände zu besichtigen. Eine beeindruckende, grossartige Anlage. Trainingsplätze vom Feinsten, Dressurfelder, Abreitplätze in einer Reihe soweit das Auge reicht mit unzähligen Waschanlagen. Die Stallungen sind in Zelten auf einem grossen Platz aufgestellt. Alle Sparten sauber abgezäunt. Dahinter das Groom Village mit Schlafcontainern und Schwimmbad. Nach dem Rundgang schlenderten wir noch durch das Village mit den Verkaufständen. Max brummte etwas ähnliches wie "Kreditkarten sperren oder Frauen an die Leine", aber vielleicht habe ich es ja auch falsch verstanden.
In einem Gartenrestaurant, mit passender Farbe zu unserem Tenues, tranken wir ein kühles……? Und machten dabei erstmals mit den stattlichen Preisen im Wettkampfgelände Bekanntschaft (3 dl-Flaschen umgerechnet 6 Fr.).
Wir schlenderten zum LKW-Parkplatz und trafen dabei die ersten bunten Gespanne an, die zur Eröffnungsfeier bereitstanden. Mit einem Klumpen im Magen dachten wir an die in zwei Stunden beginnende Eröffnungszeremonie. Ich erlaube mir an dieser Stelle eine kleine Kritik einzubauen:
Bei unserer Ankunft in Vejer wurden wir gefragt ob wir an der Eröffnungszeremonie mitmachen, resp. einmarschieren wollten. Die Teams einigten sich mitzumachen und sagten zu. Es würde sicher ein einmaliges Gefühl sein in einem prallvollen Stadion an dem Spanischen König vorbeimarschieren zu dürfen. Aber leider bekamen wir bereits einen Tag später wieder eine Ausladung, offizielle Begründung: Platzmangel.
Meines Erachtens eine sehr unschöne Geste, denn jeder Athlet, der sich für eine WM qualifiziert, freut sich auf eine ganzheitliche WM. Denn ohne die Athleten gäbe es keine WM resp. Eröffnung.
Auf der Rückfahrt trafen wir in einer Autobahnzahlstelle einen Kassier, dem wir fast nicht genug Münzen geben konnten, aber eben, es hängt vom Wert der Münzen ab.
Kurz nach der Ankunft im Trainingscamp duftete es schon überall wieder nach grilliertem Fleisch oder Fisch. Die Belgier vis-à-vis sangen Lieder, die Amis tranken Whisky und die Schweizer ein Egger-Bier. Ein wunderschöner Tag neigte sich dem Ende zu. Bis spät in die Nacht sassen die Teams in einer Strandkneipe bei Fisch und kühlem Sangria, oder ganz einfach im Vorzelt bei einem Glas Rioja.
Bemerkung der Redaktion: Die früheren Tagesberichte finden Sie in der News-Rubrik "Sport"!
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