Fahrsport - Der Zäziwiler Stefan Kläy an der Vierspänner-Weltmeisterschaft in Südspanien
Der 21-jährige Zäziwiler Vierspännerfahrer Stefan Kläy nimmt mit seinem Gespann an den Weltreiterspielen in der südspanischen Stadt Jerez de la Frontera teil. Der Vater von Stefan Kläy, Hansueli Kläy, berichtet für das regionale Int
Regina Trueb/Hansueli Kläy
Ort: Vejer/Jerez de la Frontera
Zeit: 2300 Uhr
Wetter: leicht bewölkt
Temperatur: 28°C
Das isch e alltäglich’s Bild,
der Hansueli vor em Computer wo texschtet wie wild.
Das dir in der Schwyz immer s’Neuscht chönnet gseh,
was da in spanie der Tag dur tuet gscheh.
Es isch nid immer en liechte Job,
Aber der Hansueli macht das wirklich flot.
Wills Netz am Tag oft überlaschtet isch,
gsesch der Hansueli bis spot z’Nacht am Tisch.
Au mir vo de Team’s säge vile Dank für’s Brichte,
und hoffe mir liefere no vili gueti Gschichte.
Guten Morgen!
Heute ist der letzte Tag hier in Vejer im Trainingscamp. Die Pferde wurden am Morgen nur kurz bewegt. Die einen gingen möglichst schnell ans Packen, die andern nutzten die Zeit, um noch einmal auf die Geländestrecke nach Garapilas zu fahren, um dort das Military Cross anzuschauen. Ich wollte im Sekretariat die Pässe für alle Teams abholen und das gebrauchte Stroh abrechnen. Das war aber leichter gesagt als getan. Nach etwa 45 Min. Wartezeit war ich an der Reihe. Helena, wie sie genannt wurde, sah mich etwas ungläubig an, als ich sagte, ich würde für alle CH-Teams bezahlen. Kurze Zeit später wusste ich warum. Sie präsentierte mir die frisch ausgedruckte Rechnung und verlangte von mir 5'378 Euro. Ich versuchte ihr klar zu machen, dass ich Montenmedio nicht kaufen möchte und gab ihr das Handy mit Jean Marc an der Leitung. Nach einem zehnminütigen Telefongespräch gab sie mir das Handy wieder, und es war jetzt nur noch das Stroh zu bezahlen, zum Preis von stolzen 300 Euro - scheinbar fehlte ein Bankbeleg der Vorauszahlung. Nachdem mir Jean Marc gesagt hatte, dass die erste Einstreu inbegriffen war und sie mir das nicht glauben wollte, rief ich erneut an und er versprach Helena eine Bestätigung per Fax zu senden.
Hinter mir wurden die anderen Fahrer langsam nervös, trotzdem verliess Helena für etwa 15 Minuten das Büro, und es ging nichts mehr. Als nach einer weiteren halben Stunde immer noch kein Fax da war, rief ich wieder Jean Marc an und er riet mir nun zu bezahlen, was sie verlangte. Nun ging es darum herauszufinden wer wie viel von diesem teuren Stroh gebraucht hatte. Sie zeigte mir die unterschriebenen Blätter und die Beträge wurden aufgeteilt. Ich wollte mit Kreditkarte bezahlen, weil ich zu wenig Bargeld bei mir hatte, sie verlangte dafür 15 % Zuschlag.
Nun lagen auch meine Nerven nach über zwei Stunden Diskussion blank. Ich liess die Rechnungen dreifach ausdrucken zahlte meinen Anteil, und erhielt dafür endlich meine Pferdepässe. Die andern Teams mussten jetzt wenigstens nur noch ihren Anteil nach der bereitliegenden Rechnung bezahlen. Ich habe diese Geschichte nur deshalb so ausführlich erzählt, weil solche Vorkommnisse hier scheinbar alltäglich sind.
Mit etwas Wehmut gingen wir heute ans Packen, denn es war eine sehr schöne Zeit
hier in Vejer. Ein ruhiges Camp mit optimalen Trainingsverhältnissen und einem sehr guten Klima, wo sich auch die Pferde wohl fühlten. Aber nun ist auch diese Zeit vorbei und morgen in der Früh siedeln wir nach Jerez um. Allerdings ging heute schon eine Gruppe voraus zum Platz reservieren, da uns doch das Camp ein bisschen klein vorgekommen ist. Und so war es denn auch, als Ernst, Käthi, Max und ich um 20 Uhr in Jerez eintrafen, war der Parkplatz bereits zum Bersten voll, und wo noch freier Platz war, türmten sich Sandhaufen. Wir wurden zum ersten Mal mit der nicht allzu guten spanischen Organisation konfrontiert. Nach langen Diskussionen mit Händen und Füssen, setzte sich Ernst gegen die Parkwächter durch und wir zäunten den wirklich letzten freien Platz in einer entsprechenden Grösse ab. Mit Wohnwagen, Harley und Jeep bauten wir eine Burg, die wir mit Absperrband ergänzten. Als wir zum Schluss noch gemütlich vor dem Wohnwagen sassen, bei einem Mineral (leider war das Eggerbier noch nicht da) meinte Ernst „es isch doch schön imene so grosse Garte z’sitze“. Man stelle sich vor, der Garten war eine Steinwüste, mit Hunderten von Lastwagen, darin eben unsere Parzelle mit rot-weissem Band abgesteckt.
Bemerkung der Redaktion: Die früheren Tagesberichte finden Sie in der News-Rubrik "Sport"!
www.klaeyklima.ch
Zeit: 2300 Uhr
Wetter: leicht bewölkt
Temperatur: 28°C
Das isch e alltäglich’s Bild,
der Hansueli vor em Computer wo texschtet wie wild.
Das dir in der Schwyz immer s’Neuscht chönnet gseh,
was da in spanie der Tag dur tuet gscheh.
Es isch nid immer en liechte Job,
Aber der Hansueli macht das wirklich flot.
Wills Netz am Tag oft überlaschtet isch,
gsesch der Hansueli bis spot z’Nacht am Tisch.
Au mir vo de Team’s säge vile Dank für’s Brichte,
und hoffe mir liefere no vili gueti Gschichte.
Guten Morgen!
Heute ist der letzte Tag hier in Vejer im Trainingscamp. Die Pferde wurden am Morgen nur kurz bewegt. Die einen gingen möglichst schnell ans Packen, die andern nutzten die Zeit, um noch einmal auf die Geländestrecke nach Garapilas zu fahren, um dort das Military Cross anzuschauen. Ich wollte im Sekretariat die Pässe für alle Teams abholen und das gebrauchte Stroh abrechnen. Das war aber leichter gesagt als getan. Nach etwa 45 Min. Wartezeit war ich an der Reihe. Helena, wie sie genannt wurde, sah mich etwas ungläubig an, als ich sagte, ich würde für alle CH-Teams bezahlen. Kurze Zeit später wusste ich warum. Sie präsentierte mir die frisch ausgedruckte Rechnung und verlangte von mir 5'378 Euro. Ich versuchte ihr klar zu machen, dass ich Montenmedio nicht kaufen möchte und gab ihr das Handy mit Jean Marc an der Leitung. Nach einem zehnminütigen Telefongespräch gab sie mir das Handy wieder, und es war jetzt nur noch das Stroh zu bezahlen, zum Preis von stolzen 300 Euro - scheinbar fehlte ein Bankbeleg der Vorauszahlung. Nachdem mir Jean Marc gesagt hatte, dass die erste Einstreu inbegriffen war und sie mir das nicht glauben wollte, rief ich erneut an und er versprach Helena eine Bestätigung per Fax zu senden.
Hinter mir wurden die anderen Fahrer langsam nervös, trotzdem verliess Helena für etwa 15 Minuten das Büro, und es ging nichts mehr. Als nach einer weiteren halben Stunde immer noch kein Fax da war, rief ich wieder Jean Marc an und er riet mir nun zu bezahlen, was sie verlangte. Nun ging es darum herauszufinden wer wie viel von diesem teuren Stroh gebraucht hatte. Sie zeigte mir die unterschriebenen Blätter und die Beträge wurden aufgeteilt. Ich wollte mit Kreditkarte bezahlen, weil ich zu wenig Bargeld bei mir hatte, sie verlangte dafür 15 % Zuschlag.
Nun lagen auch meine Nerven nach über zwei Stunden Diskussion blank. Ich liess die Rechnungen dreifach ausdrucken zahlte meinen Anteil, und erhielt dafür endlich meine Pferdepässe. Die andern Teams mussten jetzt wenigstens nur noch ihren Anteil nach der bereitliegenden Rechnung bezahlen. Ich habe diese Geschichte nur deshalb so ausführlich erzählt, weil solche Vorkommnisse hier scheinbar alltäglich sind.
Mit etwas Wehmut gingen wir heute ans Packen, denn es war eine sehr schöne Zeit
hier in Vejer. Ein ruhiges Camp mit optimalen Trainingsverhältnissen und einem sehr guten Klima, wo sich auch die Pferde wohl fühlten. Aber nun ist auch diese Zeit vorbei und morgen in der Früh siedeln wir nach Jerez um. Allerdings ging heute schon eine Gruppe voraus zum Platz reservieren, da uns doch das Camp ein bisschen klein vorgekommen ist. Und so war es denn auch, als Ernst, Käthi, Max und ich um 20 Uhr in Jerez eintrafen, war der Parkplatz bereits zum Bersten voll, und wo noch freier Platz war, türmten sich Sandhaufen. Wir wurden zum ersten Mal mit der nicht allzu guten spanischen Organisation konfrontiert. Nach langen Diskussionen mit Händen und Füssen, setzte sich Ernst gegen die Parkwächter durch und wir zäunten den wirklich letzten freien Platz in einer entsprechenden Grösse ab. Mit Wohnwagen, Harley und Jeep bauten wir eine Burg, die wir mit Absperrband ergänzten. Als wir zum Schluss noch gemütlich vor dem Wohnwagen sassen, bei einem Mineral (leider war das Eggerbier noch nicht da) meinte Ernst „es isch doch schön imene so grosse Garte z’sitze“. Man stelle sich vor, der Garten war eine Steinwüste, mit Hunderten von Lastwagen, darin eben unsere Parzelle mit rot-weissem Band abgesteckt.
Bemerkung der Redaktion: Die früheren Tagesberichte finden Sie in der News-Rubrik "Sport"!
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