Fahrsport - Der Zäziwiler Stefan Kläy an der Vierspänner-Weltmeisterschaft in Südspanien
Der 21-jährige Zäziwiler Vierspännerfahrer Stefan Kläy hat mit seinem Gespann an den Weltreiterspielen in der südspanischen Stadt Jerez de la Frontera teilgenommen. Der Vater von Stefan Kläy, Hansueli Kläy, hat für das regionale Int
Hansueli Kläy
Ort: Zäziwil
Zeit: 1800 Uhr
Wetter: Regen
Temperatur: 7°C !!!!!!!
Guten Abend liebe Fahrsportfreunde
Nach einem kurzen Nickerchen melde ich mich mit dem letzten Tagesbericht unserer Mission Jerez WEG 2002. Auf vielseitigen Wunsch, bleiben diese Tagesberichte noch ca. einen Monat auf unserer Seite stehen.
Wo sind wir den gestern stehen geblieben? Ich habe mich zum letzten Mal aus Reus bei Barcelona bei euch gemeldet. Kurz nach dem ich mich führ ein Weilchen aufs Ohr legen wollte, traf folgendes SMS bei mir ein: “Mir si an der Span.- Franz. Grenze am Ahänger si nur no 5 statt 6 Redli s’Radlager isch kaputt, mir hoffe das mer eso hei chöme.“ 1224 Uhr, Regina Trueb. Ich habe mich bei Daniel erkundigt. Er erklärte mir, dass sie im Moment mit Tempo 60 unterwegs seien und hoffen….. Sie kamen langsam aber regelmässig voran. Morgens um 0300 Uhr war es dann auch um das überbelastete 5. Radlager geschehen. Sie mussten den Anhänger in der Nähe von Mulhouse stehen lassen, und hofften, dass sie ohne grosse Probleme beim Zoll vorbeikommen würden. Immerhin Glück im Unglück, dass sie so nahe an Basel gekommen sind. Um 0400 Uhr meldet Daniel „noch 10 km bis zur Grenze, kommt gut nach Hause und tschüss“. Wir waren zu diesem Zeitpunkt in der Nähe von Grenoble. Es war eine sehr unruhige Fahrt. Sehr starker Wind, der den angehängten Wohnwagen hin und her schwanken liess, und die Fahrgeschwindigkeit musste dadurch tief gehalten werden. Immer wieder blinkende Leuchtschriften „ Attention, vent fort!“ Für einmal war der LKW schneller und musste regelmässig auf uns warten. Doch auch sie wurden vom starken Wind nicht verschont und fuhren oft leicht zick-zack. Es war eine sehr anstrengende Fahrt, die hohe Konzentration erforderte. Unterwegs plötzlich Gehupe und Geschrei, Ueli Schmocker überholte uns mit seiner Crew…… Dazwischen ein brennender Wohnwagen am Strassenrand, ein LKW, der durch den starken Seitenwind fast unserem Lastwagen streifte.... Auch die Portugiesischen Zweispänner-Fahrer trafen wir, sie waren auf dem Weg nach Mesikon. Die Temperatur auf der Fahrt nach Norden sank stetig. Bereits an der span.-franz. Grenze waren es nur noch um die 17° C.
Am Morgen in Genf an der Grenze nur noch 8°C und dazu noch Regen und Wind, dabei fehlte uns doch die Radhaube beim Wohnwagen, es sah schrecklich aus im Innern! Uns war zum Umkehren zu Mute, die verliebte CT hinderte uns jedoch mit allen Mitteln daran und wir fassten neuen Mut bei einem Frühstück, in der Nähe von Lausanne.
Schon etwas komisch kamen uns die vielen SMS und telefonischen Nachfragen nach unserer genauen Ankunft zu Hause vor. Wir wurden die Vermutung nicht los, dass sich hier etwas tat. In Worb machten wir Halt und montierten die grosse Schweizerfahne auf dem Auto. So fuhren wir um 1000 Uhr mit Gehupe und aufgezogener Fahne in Zäziwil ein. Eine grosse Fangemeinde, angeführt vom Gemeindepräsident und Schreiber, ausgerüstet mit Kuhglocken, empfing uns vor dem Haus. Das Haus war geschmückt mit Schweizer- und Bernerfahnen und als Höhepunkt ein 6 m langes, 1 m hohes „WEG Jerez 2002“ Band, mit welchen in Garrapilos die Marathonhindernisse eingezäunt waren. Eine schöne Erinnerung an die sensationelle Marathonleistung von Stefan. Natürlich erfolgte sofort der Kommentar, wie und wo das Band die Reise in die Schweiz gemacht hat.
Nachdem die Pferde versorgt waren (sie sind alle in bester Verfassung), staunten wir zum zweiten Mal, als wir das Aperitif, die Käse- und Fleischplatten sahen, welche uns erwarteten. Wir vergassen die Müdigkeit und langten zu. Nur das Nötigste wurde ausgeladen, bevor wir uns ein wenig Schlaf gönnten. Trotz der Müdigkeit konnte ich nicht richtig einschlafen, Erinnerungen liefen wie ein Film in meinen Gedanken ab. Ein Rückblick wie eine Fernseh- Zusammenfassung an das schöne, nein wunderschöne gemeinsame Erlebnis Jerez 2002.
Das Telefon riss mich aus dem Halbschlaf, Daniel war es. Er meldete: “alles o.k., wir sind trotz allem gut zu Hause angekommen. Jetzt 20°° Uhr fahre ich gerade den Anhänger über die Grenze. Lukas Bösch hat die Radlager geflickt, und die Polizei hat die Überfuhr bewilligt. Ich war um 06°° Uhr im Bett, fuhr aber meinen luxemburgischen Kollegen bereits um 08°° Uhr nach Mesikon.“ (Daniel live!)
Bei Daniel im Stall stand bei seiner Ankunft ein goldener Kegel, und an der Decke war eine überdimensionale Unterhose aufgezogen, etwa 2 bis 3 Meter gross. Ihr wisst ja noch, die, die Ulla nicht erkennen konnte.
Mit Werner hatte ich zum letzten Mal am Morgen um 06°° Uhr Kontakt. Bei ihm war alles gut gelaufen. Auch sie kämpften gegen den starken Wind. Er war zu diesem Zeitpunkt bereits über die Grenze in der Nähe von Lausanne. Am Nachmittag war sein Telefon ausgeschaltet, ob auch er am Träumen war?
Mit diesem Bericht möchte ich meine Berichterstattung von den Weltreiterspielen in Jerez 2002 beenden. Viele Spuren, sei es gelber Sand, Photos, Filmausschnitte oder Freundschaften werden uns daran erinnern und erhalten bleiben. Es war eine intensive aber schöne Zeit. Ich habe diese Berichterstattung sehr gerne gemacht. Ich habe versucht euch an unseren Erlebnissen teilhaben zu lassen. Es war manchmal nicht sehr einfach, ich denke da an die mühsamen Verbindungen oder die primitiven Orte, wo ich die Berichte schreiben musste, dies reichte vom Hotelzimmer über den Wohnwagen bis zum Klo. Einfach gerade da, wo die beste Verbindung zu Stande kam oder wo ein Stromanschluss vorhanden war.
Oft mussten die Berichte spät in der Nacht oder in sehr hektischen Situationen geschrieben werden. Ich denke da an den Bericht aus Garrampilos, welcher zwischen Geschirren und Einspannen, zwischen Start und der E-Phase auf einem Knäuel Pferdedecken sitzend (nervös wie ein Vater eines Fahrers sein kann) geschrieben werden musste. Dies eine kleine Entschuldigung für aufgetretene Fehler.
Ich möchte allen danken fürs Mitmachen, den Fahrern und Teammitgliedern, den Betreuern und euch Lesern zu Hause. Ohne die tollen Reaktionen aus der Heimat hätte es halb so viel Spass gemacht und die Fahrer haben die Unterstützung von zu Hause sehr genossen. Es gab solche die waren richtig g... auf die Berichte und Reaktionen. Ich werde nun diese Berichte als Tagebuch ausdrucken und den einzelnen Teams als Erinnerung zustellen, mitsamt den vielen Mails und Gästebucheinträgen. Noch eine Frage: Was lest ihr nun am Morgen um 07°° Uhr? Und hier noch ein letztes Quiz: Auf wie hoch schätzt ihr meine Swisscom-Rechnung im September?
Vielen Dank und vielleicht auf Wiederhören aus Budapest 2004!
Bemerkung der Redaktion: Die früheren Tagesberichte finden Sie in der News-Rubrik "Sport"!
www.klaeyklima.ch
Zeit: 1800 Uhr
Wetter: Regen
Temperatur: 7°C !!!!!!!
Guten Abend liebe Fahrsportfreunde
Nach einem kurzen Nickerchen melde ich mich mit dem letzten Tagesbericht unserer Mission Jerez WEG 2002. Auf vielseitigen Wunsch, bleiben diese Tagesberichte noch ca. einen Monat auf unserer Seite stehen.
Wo sind wir den gestern stehen geblieben? Ich habe mich zum letzten Mal aus Reus bei Barcelona bei euch gemeldet. Kurz nach dem ich mich führ ein Weilchen aufs Ohr legen wollte, traf folgendes SMS bei mir ein: “Mir si an der Span.- Franz. Grenze am Ahänger si nur no 5 statt 6 Redli s’Radlager isch kaputt, mir hoffe das mer eso hei chöme.“ 1224 Uhr, Regina Trueb. Ich habe mich bei Daniel erkundigt. Er erklärte mir, dass sie im Moment mit Tempo 60 unterwegs seien und hoffen….. Sie kamen langsam aber regelmässig voran. Morgens um 0300 Uhr war es dann auch um das überbelastete 5. Radlager geschehen. Sie mussten den Anhänger in der Nähe von Mulhouse stehen lassen, und hofften, dass sie ohne grosse Probleme beim Zoll vorbeikommen würden. Immerhin Glück im Unglück, dass sie so nahe an Basel gekommen sind. Um 0400 Uhr meldet Daniel „noch 10 km bis zur Grenze, kommt gut nach Hause und tschüss“. Wir waren zu diesem Zeitpunkt in der Nähe von Grenoble. Es war eine sehr unruhige Fahrt. Sehr starker Wind, der den angehängten Wohnwagen hin und her schwanken liess, und die Fahrgeschwindigkeit musste dadurch tief gehalten werden. Immer wieder blinkende Leuchtschriften „ Attention, vent fort!“ Für einmal war der LKW schneller und musste regelmässig auf uns warten. Doch auch sie wurden vom starken Wind nicht verschont und fuhren oft leicht zick-zack. Es war eine sehr anstrengende Fahrt, die hohe Konzentration erforderte. Unterwegs plötzlich Gehupe und Geschrei, Ueli Schmocker überholte uns mit seiner Crew…… Dazwischen ein brennender Wohnwagen am Strassenrand, ein LKW, der durch den starken Seitenwind fast unserem Lastwagen streifte.... Auch die Portugiesischen Zweispänner-Fahrer trafen wir, sie waren auf dem Weg nach Mesikon. Die Temperatur auf der Fahrt nach Norden sank stetig. Bereits an der span.-franz. Grenze waren es nur noch um die 17° C.
Am Morgen in Genf an der Grenze nur noch 8°C und dazu noch Regen und Wind, dabei fehlte uns doch die Radhaube beim Wohnwagen, es sah schrecklich aus im Innern! Uns war zum Umkehren zu Mute, die verliebte CT hinderte uns jedoch mit allen Mitteln daran und wir fassten neuen Mut bei einem Frühstück, in der Nähe von Lausanne.
Schon etwas komisch kamen uns die vielen SMS und telefonischen Nachfragen nach unserer genauen Ankunft zu Hause vor. Wir wurden die Vermutung nicht los, dass sich hier etwas tat. In Worb machten wir Halt und montierten die grosse Schweizerfahne auf dem Auto. So fuhren wir um 1000 Uhr mit Gehupe und aufgezogener Fahne in Zäziwil ein. Eine grosse Fangemeinde, angeführt vom Gemeindepräsident und Schreiber, ausgerüstet mit Kuhglocken, empfing uns vor dem Haus. Das Haus war geschmückt mit Schweizer- und Bernerfahnen und als Höhepunkt ein 6 m langes, 1 m hohes „WEG Jerez 2002“ Band, mit welchen in Garrapilos die Marathonhindernisse eingezäunt waren. Eine schöne Erinnerung an die sensationelle Marathonleistung von Stefan. Natürlich erfolgte sofort der Kommentar, wie und wo das Band die Reise in die Schweiz gemacht hat.
Nachdem die Pferde versorgt waren (sie sind alle in bester Verfassung), staunten wir zum zweiten Mal, als wir das Aperitif, die Käse- und Fleischplatten sahen, welche uns erwarteten. Wir vergassen die Müdigkeit und langten zu. Nur das Nötigste wurde ausgeladen, bevor wir uns ein wenig Schlaf gönnten. Trotz der Müdigkeit konnte ich nicht richtig einschlafen, Erinnerungen liefen wie ein Film in meinen Gedanken ab. Ein Rückblick wie eine Fernseh- Zusammenfassung an das schöne, nein wunderschöne gemeinsame Erlebnis Jerez 2002.
Das Telefon riss mich aus dem Halbschlaf, Daniel war es. Er meldete: “alles o.k., wir sind trotz allem gut zu Hause angekommen. Jetzt 20°° Uhr fahre ich gerade den Anhänger über die Grenze. Lukas Bösch hat die Radlager geflickt, und die Polizei hat die Überfuhr bewilligt. Ich war um 06°° Uhr im Bett, fuhr aber meinen luxemburgischen Kollegen bereits um 08°° Uhr nach Mesikon.“ (Daniel live!)
Bei Daniel im Stall stand bei seiner Ankunft ein goldener Kegel, und an der Decke war eine überdimensionale Unterhose aufgezogen, etwa 2 bis 3 Meter gross. Ihr wisst ja noch, die, die Ulla nicht erkennen konnte.
Mit Werner hatte ich zum letzten Mal am Morgen um 06°° Uhr Kontakt. Bei ihm war alles gut gelaufen. Auch sie kämpften gegen den starken Wind. Er war zu diesem Zeitpunkt bereits über die Grenze in der Nähe von Lausanne. Am Nachmittag war sein Telefon ausgeschaltet, ob auch er am Träumen war?
Mit diesem Bericht möchte ich meine Berichterstattung von den Weltreiterspielen in Jerez 2002 beenden. Viele Spuren, sei es gelber Sand, Photos, Filmausschnitte oder Freundschaften werden uns daran erinnern und erhalten bleiben. Es war eine intensive aber schöne Zeit. Ich habe diese Berichterstattung sehr gerne gemacht. Ich habe versucht euch an unseren Erlebnissen teilhaben zu lassen. Es war manchmal nicht sehr einfach, ich denke da an die mühsamen Verbindungen oder die primitiven Orte, wo ich die Berichte schreiben musste, dies reichte vom Hotelzimmer über den Wohnwagen bis zum Klo. Einfach gerade da, wo die beste Verbindung zu Stande kam oder wo ein Stromanschluss vorhanden war.
Oft mussten die Berichte spät in der Nacht oder in sehr hektischen Situationen geschrieben werden. Ich denke da an den Bericht aus Garrampilos, welcher zwischen Geschirren und Einspannen, zwischen Start und der E-Phase auf einem Knäuel Pferdedecken sitzend (nervös wie ein Vater eines Fahrers sein kann) geschrieben werden musste. Dies eine kleine Entschuldigung für aufgetretene Fehler.
Ich möchte allen danken fürs Mitmachen, den Fahrern und Teammitgliedern, den Betreuern und euch Lesern zu Hause. Ohne die tollen Reaktionen aus der Heimat hätte es halb so viel Spass gemacht und die Fahrer haben die Unterstützung von zu Hause sehr genossen. Es gab solche die waren richtig g... auf die Berichte und Reaktionen. Ich werde nun diese Berichte als Tagebuch ausdrucken und den einzelnen Teams als Erinnerung zustellen, mitsamt den vielen Mails und Gästebucheinträgen. Noch eine Frage: Was lest ihr nun am Morgen um 07°° Uhr? Und hier noch ein letztes Quiz: Auf wie hoch schätzt ihr meine Swisscom-Rechnung im September?
Vielen Dank und vielleicht auf Wiederhören aus Budapest 2004!
Bemerkung der Redaktion: Die früheren Tagesberichte finden Sie in der News-Rubrik "Sport"!
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