FC Oberdiessbach - "Mission Rama" beendet
Nach nur sechs Spielen ist das Engagement von Milaim Rama beim 3.-Liga-Verein zu Ende. Ob Mario Raimondi im Frühjahr zum FCO stösst, ist ungewiss.
Milaim Rama, Ramush Rama, Mirsad Mijadinoski. Drei klangvolle Namen, die vom 3.-Liga-Verein FC Oberdiessbach Ende September als Hoffnungsträger verpflichtet wurden. Milaim Rama, der bald 38-jährige siebenfache Schweizer Nationalspieler, der seine besten Jahre in der Super League beim FC Thun verbracht hat; sein Bruder Ramush, der zwar nicht die Berühmtheit seines älteren Bruders erlangt hatte, aber ein guter 2.-Liga-Spieler war, und Mirsad Mijadinoski, der vor drei Jahren für das ungarische Team Debrecen zwei Partien in der europäischen Königsklasse gegen Liverpool und Lyon bestritten hat. Mijadinoski spielte auch bei Zürich und Sion in der Super League.
Milaim Rama bleibt nicht
Mit Milaim Rama hatten die Oberdiessbacher vereinbart, dass man nach den verbleibenden sechs Vorrundenspielen Bilanz ziehen und über eine eventuelle Verlängerung des Engagements diskutieren würde. Nun haben sich der FC Oberdiessbach und Rama geeinigt, den befristeten Vertrag nicht zu verlängern. Zwar habe der Ex-Thuner in den sechs Spielen vier Tore für den FCO erzielt und sich restlos in den Dienst der Mannschaft gestellt, sagt der Trainer Grant Schweizer. Er betont jedoch auch, «dass Rama die hohen Erwartungen nur teils erfüllen konnte». Dies sei aber nicht seine Alleinschuld. «Alle gegnerischen Mannschaften waren doppelt motiviert, wenn sie gegen uns gespielt haben», sagt Schweizer. Darunter habe Rama gelitten, aber auch die Mannschaft. Im Gegensatz zu Milaim werden sein Bruder Ramush wie auch Mijadinoski weiterhin für den Drittligisten spielen.
Raimondi zögert noch
Seit einigen Wochen trainiert der Ex-YB-Profi Mario Raimondi beim Schweizer-Team. Raimondi hatte in seiner Jugendzeit beim FCO mit Fussballspielen begonnen, ehe er in die Nachwuchsabteilung zu Dürrenast und später zum FC Thun wechselte. Sein weiterer Weg führte ihn zum BSC Young Boys. Nach dem letzten Meisterschaftsspiel in der Saison 2012/2013 beendete er seine Profikarriere, da er von YB keinen neuen Vertrag erhielt. Dafür hat er mit seiner Trainerlaufbahn begonnen. Er trainiert YBs U-13-Mannschaft. Nebst dem wolle er sich körperlich fit halten und trainiere deshalb beim FCO, sagt Raimondi. Ob er im Frühling aber Meisterschaftsspiele bestreiten wird, lässt er zurzeit offen. «Er hat mir mitgeteilt, dass er sich nicht aufdrängen und keinem jungen Spieler den Platz streitig machen wolle», erklärt der Trainer. Man habe die Hoffnung, ihn zu verpflichten, jedoch nicht aufgegeben, ergänzt Schweizer.
Neue Infrastruktur
Der Sommer 2013 wird als Meilenstein in die Oberdiessbacher Klubgeschichte eingehen. Nach langer Planungs- und Realisierungsphase konnte die neue Sportanlage Leimen am westlichen Dorfrand eingeweiht werden. Rechtzeitig vor dem 50-Jahr-Jubiläum, das der FC Oberdiessbach im Sommer 2014 feiert. In den vergangenen Jahrzehnten hat vor allem die Juniorenabteilung einen Aufschwung erlebt. Von den rund 240 aktiven Fussballer sind deren 160 im Juniorenalter. Die Klubleitung hat verlauten lassen, dass langfristig ein Aufstieg in die 2. Liga angestrebt werde. Vorerst aber setzt man beim abstiegsgefährdeten FCO auf andere Prioritäten. «Wir wollen in dieser Saison unter keinen Umständen absteigen», sagt Schweizer. Mit oder ohne Raimondi? Diese Frage wird bald beantwortet sein.