FC Münsingen: Zurückhaltung und Zuversicht
Die letzte Saison war für Münsingen die erfolgreichste seit 21 Jahren. Morgen starten die Aaretaler in Luzern in die neue Spielzeit.
Eine Halbzeit fehlte, und der FC Münsingen hätte weiterhin vom Aufstieg in die Promotion League träumen können. 0:1 lagen die Aaretaler gegen Bavois zurück. Ein Resultat, das nach dem 2:1-Auswärtserfolg im Hinspiel immer noch für den Einzug in die Finalrunde reichen würde. Doch dann erlebte der FCM verheerende drei Minuten, kassierte zwei weitere Tore, und die Jurassier standen am Ende als souveräne Sieger fest.
Zwei Monate ist dies nun her, und der FC Münsingen steht vor einer weiteren 1.-Liga-Saison. "Wir sind in der richtigen Liga", sagt Trainer Kurt Feuz. Der 63-Jährige erinnert sich gerne an die erfolgreiche letzte Spielzeit zurück. Erstmals seit 21 Jahren stand Münsingen zuoberst in seiner Gruppe und überzeugte als starkes Kollektiv. Somit sollte der FCM doch auch in der morgen beginnenden Saison zu den Anwärtern auf einen Spitzenplatz zählen. Feuz relativiert: "Letztes Jahr ist wirklich alles für uns gelaufen."
Was Feuz zu Zurückhaltung mahnt, ist einerseits die Saisonvorbereitung, die "nicht optimal" verlaufen sei. Die Münsinger hatten mit Ferienabwesenheiten und Verletzungen zu kämpfen. Andererseits kam es im Kader der Aaretaler auch zu einigen personellen Veränderungen. Fünf Spieler sind nicht mehr dabei, fünf neue sind dazugekommen. Adrian Suter, der gegen Bavois noch die Captainbinde trug, ist zurückgetreten, Daniel Brändle, der liechtensteinische Nationalspieler, sucht auf Malta eine neue Herausforderung, David Frey nimmt sich eine fussballerische Auszeit, Salihi Besnik ist nach einem Kreuzbandriss ausser Gefecht und Torhüter Lars Müller wechselt als Trainer zum FC Zollikofen. Allerdings wird der 28-Jährige vorerst noch in Münsingen bleiben, da Patrick Karrer verletzt ausfällt. "Wir haben an Erfahrung verloren", sagt Trainerlegende Feuz. Schliesslich hätten die Genannten über 400 1.-Liga-Spiele in den Beinen. Ersetzt wurden sie mit jungen Spielern aus der Region. Die Münsinger setzen sich eine Platzierung im Mittelfeld zum Ziel. "Dann bin ich sehr zufrieden", sagt Feuz, und er sei zuversichtlich, dass es eine gute Saison werde.
Das morgige Kräftemessen beim FC Luzern (16 Uhr) bildet den Auftakt zu einer ziemlich intensiven Zeit, denn gegen Binningen (2. Liga interregional) in der ersten Cuprunde, Baden und Wangen bei Olten stehen gleich drei Partien innert sieben Tagen auf dem Programm. Zum vierten Mal in Folge qualifizierten sich die Münsinger heuer für den Schweizer Cup. Feuz hofft, dass nach den Begegnungen gegen Basel (zweimal) und Sion auch in diesem Jahr ein nationales Schwergewicht nach Münsingen kommen wird. "Am liebsten natürlich YB oder Thun", sagt Feuz, bevor gleich wieder die Zurückhaltung zum Vorschein kommt. "Aber erst müssen wir noch eine Runde weiterkommen."