FC Münsingen: Ein Rückkehrer und ein Kurz-Comeback

Beim FC Münsingen gaben während der Vorrunde die Goalies zu reden. Einer ist Ex-YB-Goalie Paolo Collaviti.

Ruedi Kunz, Der Bund

Am letzten Wochenende, als sich Münsingen auf dem Sportplatz Sandreutenen mit der U-21-Auswahl des FC Luzern mass, rückten nochmals die Goalies in den Mittelpunkt. Nach einer Stunde übernahm Lars Müller den Posten des angeschlagenen Batuhan Ergül. Lars Müller? Hat der langjährige FCM-Stammgoalie nicht im Sommer zum Drittligisten Zollikofen gewechselt, weil er aus beruflichen Gründen kürzertreten wollte? «Doch, doch», bestätigt Münsingen-Coach Kurt Feuz, «ich konnte Lars wieder zu uns locken, nachdem sich Patrick Karrer ziemlich schwer verletzt hatte während der Vorbereitung.»

Wer wird die Nummer 1?

Dem fast 100 Kilogramm schweren Modellathleten Karrer war die Rolle der Nummer 1 im Tor zugedacht gewesen. Als Backup sollte der von YB gekommene Ergül fungieren. Da der 18-jährige Türke wie Rückkehrer Müller beim Saisonstart verhindert war, ging Feuz schnurstracks auf eine eben erst reaktivierte Goalielegende zu. Die Rede ist von Paolo Collaviti, bis vor einem Jahr Torhütertrainer bei YB, wo er 2010 auch seine Aktivkarriere beendet hatte. Collaviti, der sich kurz zuvor den Senioren des FCM angeschlossen hatte, traute sich die Aufgabe zu und stellte sich am 6. August zwischen die Pfosten. Und wie er es tat. 93 Minuten lang bissen sich die stürmischen Luzerner am 38-jährigen Goalie die Zähne aus. «‹Pole› hielt sensationell», schwärmt Feuz, «mit ihm im Tor hätten wir möglicherweise auch das Heimspiel gegen die starken Innerschweizer gewonnen.» Was man als leise Kritik am talentierten Ergül verstehen kann, der noch nicht ganz so weit ist, wie sich das Feuz insgeheim erhofft hat. Dennoch gab ihm der Coach in immerhin fünf Wettbewerbsspielen die Chance, sich zu präsentieren. Ansonsten hütete Routinier Müller das Tor. Er tat es derart abgeklärt und ruhig, dass sich Feuz noch nicht schlüssig ist, wen er nach Karrers Genesung zur Nummer 1 ernennt.

Schenkel und Aegerter als Leader

Eigentlich ist es ein Luxusproblem in einer Spielzeit, in der Münsingen nach der Hälfte des Programms auf dem 4. Zwischenrang klassiert ist und sich berechtigte Hoffnungen auf Aufstiegsspiele machen kann. Er sei «sehr zufrieden» mit der Vorrunde, sagt Feuz. Das nur unwesentlich veränderte Team sei meistens sehr kompakt aufgetreten und habe diszipliniert verteidigt. Abwehrchef ist Lukas Schenkel, welcher etliche Jahre in der Super League (Thun und St. Gallen) tätig war. Im Mittelfeld hat ein anderer Ex-Profi, Silvan Aegerter, das Kommando – sofern er nicht gerade angeschlagen ist.


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Erstellt: 16.11.2016
Geändert: 16.11.2016
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