Ex-Gemeindepräsident Hanspeter Heierli: Grosshöchstetten hat einen neuen Chronisten

Die Gemeinden Grosshöchstetten und Schlosswil schrieben Anfang Jahr mit ihrer Fusion Geschichte – nur ist diese noch nirgends in den eigenen Geschichtsbüchern zu finden. Dies soll sich nun ändern. Die Gemeinde Schlosswil hat dem ehemaligen Gemeindepräsidenten Hanspeter Heierli die Projektleitung zu einer Überarbeitung und Aktualisierung der Dorfchronik übertragen.

Isabelle Berger, isabelle.berger@bern-ost.ch

Die letzte Publikation über die Ortsgeschichte in Buchform liegt bei Schlosswil zehn Jahre zurück, Grosshöchstettens Geschichtsbuch datiert gar aus dem Jahr 1985. "Das Buch wird zum Beispiel Jungbürgern und Neuzuzügern überreicht. Mit der Fusion kann man das nun nicht mehr abgeben", sagt Heierli.

 

Gerade das Grosshöchstetter Buch aus den Achtzigern sei selbst ein Zeitdokument, welches heute für die heutige Leserschaft kein angemessenes Bild mehr vermittle. "Grosshöchstetten stand damals noch in Konkurrenz zum Beispiel zu Biglen. Das ist heute nicht mehr so", sagt Heierli.

 

Auch Walter W. Hofer hilft mit

Der pensionierte Heierli hat sich voll in das Projekt gestürzt. "Seit Februar habe ich bereits etwa hundert Stunden investiert", sagt er.  Zusammen mit acht weiteren Personen – darunter der ehemalige Grosshöchstetter Gemeindepräsident Walter W. Hofer, der auch Heierlis Stellvertreter als Projektleiter ist – überarbeitet, erneuert und ergänzt er die beiden Bücher.  Die Kapitel haben sie unter sich aufgeteilt, je nach vorhandenem Wissen und Interesse.

 

Die Mitarbeit am Projekt läuft auf ehrenamtlicher Basis. Die Gemeinde Grosshöchstetten  unterstützt das Vorhaben mit 2000 Franken pro Jahr. "Es ist ein symbolischer Beitrag", sagt Gemeindepräsidentin Christine Hofer.

 

Ziel: Neues Buch

"Die Idee ist, dass es wieder ein Buch gibt, aber darüber muss der Gemeinderat noch entscheiden", sagt Heierli.  Bis Ende 2019 will er dem Gemeinderat eine druckreife Vorlage präsentieren.

 

Heierli hat neben der angestrebten Publikation auch die Aufgabe, künftige Ereignisse in der Geschichte Grosshöchstettens festzuhalten. Fürs Gemeindearchiv wird er ab nun historische Geschehnisse und Bilder dazu sammeln.

 

Anekdoten gesucht

"Ich habe ja jetzt Zeit, habe Beziehungen und weiss Einiges", fasst Heierli seine Motivation für sein Engagement zusammen. "Es ist eine tolle Arbeit", sagt er. Die Begeisterung für sein neues Amt ist deutlich spürbar. Besonders die Zwischenkriegszeit sei sehr interessant, weiss Heierli aus seinen bisherigen Recherchen. Da habe es auch mal tote Kühe nach einer politischen Auseinandersetzung gegeben.

 

Solche Geschichten sucht er nicht nur aus bestehenden Schriftquellen. "Wer etwas weiss, kann sich bei mir melden", fordert er die Bevölkerung auf.


Fehler gefunden?
Statistik

Erstellt: 04.10.2018
Geändert: 04.10.2018
Klicks heute:
Klicks total: