Es wird laut in Grosshöchstetten: Bahntunnel werden saniert
Die Bahnstrecke von Burgdorf nach Thun war die erste elektrische Bahnlinie der Schweiz. Eine Meisterleistung seinerzeit. Nächste Woche werden in Grosshöchstetten Unterhaltsarbeiten an den Tunneln durchgeführt. Ein Grund für einen Blick zurück.
Ende des 19. Jahrhunderts entstand der Wunsch, die Strecke von Burgdorf nach Thun abzukürzen. Diese Strecke führte damals noch über Bern nach Thun. 1891 wurde eine Konzession erteilt für eine Bahnstrecke von Konolfingen nach Biglen. Später wurde diese erst bis Kiesen, danach bis Thun erweitert. 1899 wurde die Strecke Burgdorf – Konolfingen – Thun in Betrieb genommen. Die Strecke war um 13 Kilometer kürzer als über Bern.
Erste elektrische Bahn der Schweiz
Es war die erste elektrische Vollbahn der Schweiz, die in Betrieb ging. Die Linie wurde damals von der Burgdorf-Thun-Bahn EBT betrieben, heute ist die BLS verantwortlich. Der Strom lieferte das Kander-Kraftwerk in Spiez. Die 40 Kilometer lange Strecke beginnt in Burgdorf auf 533 Meter über Meer. Der höchste Punkt liegt in Grosshöchstetten (743 m ü. M.), das Ziel in Thun auf 560 Höhenmetern.
Zwei Tunnel werden saniert
Von Biglen nach Grosshöchstetten fährt der Zug durch zwei Tunnel, die - man staune - bereits 1910 gebaut wurden. Der Tunnel, der unter dem Coop Pronto-Kreisel durchführt, ist 177, der zweite, kurz vor dem Bahnhof, 95 Meter lang. Wie die BLS schreibt, läuft eine Vorstudie zur Erneuerung der beiden Tunnel.
Zu diesem Zweck führt die BLS Kernbohrungen und Sondierungen durch. Damit werden der Aufbau der Tunnelstruktur, die Wasserverhältnisse oder die Beschaffenheit des Untergrunds ermittelt. Die Arbeiten werden nachts durchgeführt. Von Dienstag und Freitag kann es deshalb zu Lärmemissionen kommen.
[i] Die Arbeiten dauern voraussichtlich vom 17. bis 20. Januar.