Ernüchterung in Kiesen: Das Schulraumprovisorium kommt teurer und später

Um der Schule bis zu einer dauerhaften Lösung mehr Platz zu verschaffen, hat sich die Gemeinde Kiesen zum Kauf des Wichtracher Schulraumprovisoriums entschieden. Letzten Mai genehmigte die Stimmbevölkerung dafür einen Kredit von 365 000 Franken. Im Sommer sollte der Containerbau in Betrieb genommen werden. Doch jetzt kommt es zu einer Verzögerung und bedeutenden Mehrkosten.

Isabelle Berger, info@bern-ost.ch

Die Kiesener Schule platzt aus allen Nähten. Darum ist im Rahmen der Schul- und Dorfraumplanung ein Neubau vorgesehen. Da es aber noch eine Weile dauert, bis dieser bezogen werden kann, wird die Platznot zunächst mit einem Provisorium gelindert.

 

Nach der Abstimmung im Mai nahm die Gemeinde die Vorbereitungsarbeiten für das Baugesuch auf. "Im Rahmen dieser Abklärungen zeigte sich, dass das Schulprovisorium der Sekstufe Wichtrach die Wärmedämmwerte nach Energiegesetz (Energienachweis) für unbefristete provisorische Bauten nicht erfüllt", heisst es nun im aktuellen "Kiesener". Ohne diesen Nachweis sei eine Baubewilligung für längstens drei Jahre möglich und bis der Neubau stehe, gehe es länger als drei Jahre. Die Dauer von provisorisch bewilligten Bauten könne zudem nicht verlängert werden.

 

120 000 Franken mehr

Für bessere Dämmwerte müsse nun die Isolation des Gebäudes aufgewertet werden. "Es muss mit Zusatzkosten in der Grössenordnung von 120'000 Franken gerechnet werden." Dieses Geld muss nun als Nachkredit von der Gemeindeversammlung genehmigt werden. Und das Provisorium kommt ein halbes Jahr später als geplant.

 

Warum hatte man das Problem nicht schon vor der Abstimmung bemerkt und einen entsprechenden Kredit beantragt? "In Wichtrach hatten sie das Provisorium nur für drei Jahre", sagt Gemeindepräsident Ernst Waber (SVP). Darum sei das nicht aufgefallen. "Vielleicht wurden wir von der Containerfirma auch nicht ganz gut beraten."

 

"Keine andere Lösung"

Trotz des Nachkredits sei es immer noch eine günstige Lösung. "Wir haben nicht geldmässig etwas ‘Lätzes’", sagt Waber. Sowieso: Andere Container kämen die Gemeinde wesentlich teurer zu stehen. Dafür können wir das Provisorium nun länger stehen lassen." Die zusätzlichen 120 000 Franken seien sicher nicht gut, aber die Gemeinde könne sie verkraften.

 

Die nächste Gemeindeversammlung ist im Mai. Er gehe davon aus, dass der Nachkredit gleichwohl genehmigt werde, sagt Waber.

 

Schule kommt glimpflich davon

Für die Schule bedeutet der Zwischenschritt, dass sie länger mit dem jetzigen Platz auskommen muss. Der Gemeinderat rechnet damit, dass das Provisorium auf den Jahresbeginn 2023 zu Verfügung stehen wird. Immerhin: "Für das nächste Schuljahr gibt es keine neuen Klassen", so Waber.


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Erstellt: 12.03.2022
Geändert: 12.03.2022
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