Energiewende Bolligen: Knatsch mit den Behörden

Bolligen arbeitet an der Energiewende. Untersuchungen durch Experten ergaben, dass eine Fernwärmezentrale im Dorf am meisten Sinn machen würde. Ein Standort wäre gefunden, es gibt nur ein Problem: Er liegt in der Landwirtschaftszone.

pd/cr, info@bern-ost.ch
Bolligens Ziel ist die Fernwärmeversorgung mit Holz statt Heizen mit Öl. "Die Studie eines renommierten Ingenieurbüros kam zum Schluss, dass mehrere nicht allzu weit auseinanderliegenden Wohngebiete durch eine Fernwärmeversorgung miteinander verbunden werden könnten", schreibt die Gemeinde Bolligen in einer Medienmitteilung. Dieser Plan ist laut Gemeindepräsident Rudolf Burger aber nun gefährdet.

"Von Hilfestellung keine Spur"

Der einzige geeignete Standort in der Gemeinde befindet sich in der Landwirtschaftszone. Um dort eine Zentrale bauen zu können, bräuchte es eine Sonderbewilligung. Die Kooperation seitens Regierungsrat und der zuständigen Ämter sei aber nicht vorhanden, schreibt die Gemeinde.

Fernwärmezentrale anstatt Scheune

"Dass auf dem fraglichen Gelände im oberen Dorfteil Bolligens schon eine Scheune steht und dass der Bodenverbrauch nur unwesentlich höher wäre – das zählt nicht", heisst es in der Mitteilung. "Der gleiche Kanton Bern und der gleiche Regierungsrat Neuhaus will aber, notabene gegen den Willen der Bevölkerung, auf Landwirtschaftsgebiet in der Gemeinde Meinisberg einen Platz für Fahrende errichten. Da spielen die Paragraphen des Raumplanungsgesetzes offenbar keine Rolle."

Weiterhin international abhängig

Laut dem Gemeindepräsident gibt es nur einen alternativen Standort, der aber mit vielen "Unsicherheiten und Nachteilen" behaftet sei. Komme die Fernwärezentrale gar nicht zustande und heize man in Bolligen weiterhin mit Öl hätten die Regierung und Behörden dazu beigetragen "auf Kosten von Umwelt und lokaler Wertschöpfung eine internationale Abhängigkeit auf Jahrzehnte hinauszuzögern."


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Erstellt: 12.11.2015
Geändert: 12.11.2015
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