Eishockey-Talent Tina Brand: "Mein Lehrbetrieb unterstützt mich im Sport"

Die Schule hat sie abgeschlossen, mit dem Eishockey soll es weitergehen: Die U-18-Nati-Eishockeyanerin Tina Brand aus Boll fängt am 1. August das Sport-KV auf der Gemeindeverwaltung Vechigen an. BERN-OST erzählt sie, wie sie den Übertritt von der Schule in die Lehre erlebt und was sie in den nächsten vier Jahren erwartet.

Isabelle Berger, isabelle.berger@bern-ost.ch

Beworben hat sich Tina Brand auf ein normales KV. „In der Nähe bot niemand ein Sport-KV an, doch beim Vorstellungsgespräch hat mir die Gemeindeverwaltung Vechigen angeboten, dass ich auch ein Sport-KV machen könne – ohne dass ich gefragt habe,“ erzählt sie. Tina war ja keine Unbekannte; letztes Jahr hatte sie den Sportpreis der Gemeinde Vechigen erhalten.

 

Sie freut sich auf die Lehre. „Es ist ein schönes Gefühl endlich mit der Schule fertig zu sein und selbst entscheiden zu können, was man macht“, sagt sie. Die Kombination von Lernen und Trainieren kenne sie aber bereits von der Schule, von daher sei die Veränderung nicht allzu gross.

 

Die Lehre dauert nun vier anstatt drei Jahre. Daneben hat sie genug Zeit fürs Training. „Beim Sport-KV hat man einen Viertel der Zeit für den Sport, einen Viertel für die Schule und die restlichen 50 Prozent ist man im Lehrbetrieb“, erklärt sie.

Mehr Zeit fürs Training

Somit komme sie nun auf fünf oder mehr Trainings pro Woche. Während der Schule kam sie im Rahmen des Talentförderunterrichts auf vier. „Ich habe nun neben den Abenden noch einen Morgen pro Woche frei fürs Trainieren“, sagt Tina.

 

Dazu kommen die Matches. „Bis jetzt hatte ich meistens samstags und sonntags Matches, nun manchmal auch noch am Freitag“, sagt sie. Es werde sicher nicht leicht, aber sie werde von ihrem Lehrbetrieb unterstützt: „Wenn ich beispielsweise am Sonntagabend einen Match hatte, kann ich am Montagmorgen etwas später mit der Arbeit anfangen.“

 

Mittlerweile hat Tina vom Mini-Novizen-Team des SC Bern zu den Novizen des HC Trögen Thun gewechselt. Wieder ein „Giele-Team“. „Bei den Männern ist im Eishockey, anders als bei den Frauen, der Körperkontakt erlaubt und genau das mag ich“, erklärt Tina. Noch zwei Jahre kann sie mit den Männern spielen. Bei Bomo Thun spielt sie aber bereits auch in einem reinen Frauenteam.


Zwei Trainingslager bei Lehrbeginn
 

Bevor es mit der Lehre losgeht, geniesst Tina noch ihre Ferien, die sie vorwiegend zuhause verbringt. Dann geht es los: „Nach der ersten Woche in der Lehre gehe ich eine Woche mit den Jungs ins Trainingslager nach Grindelwald, dann wieder eine Woche Lehre und danach fahre ich mit der U-18-Frauen-Nationalmannschaft für ein Trainingslager nach Finnland“, sagt sie.

 

Und was sind ihre Pläne für die Zukunft? „Vielleicht mache ich mal einen Sprachaufenthalt im Ausland währenddem ich auch bei einem ausländischen Frauenteam trainieren kann“, sagt Tina. Da es in der Schweiz als Profi-Spielerin schwierig ist vom Sport zu leben, kann sie sich auch vorstellen, länger im Ausland zu sein um dort zu spielen. Aber sie macht sich noch nicht so viele Gedanken: „Ich nehme es, wie es kommt.“

[i] Siehe auch Newsberichte:
- "Boll - Die Captain" vom 23.11.2016
"Vechiger Kultur- und Sportpreis: Eishockey-Spielerin und Jodler-Duett geehrt" vom 15.11.2016


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Erstellt: 29.07.2017
Geändert: 29.07.2017
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