Eishockey 1. Liga: Routine siegt über Jugend

Es war ein Lehrstück einer Playoff-erfahrenen Mannschaft, das gestern vor über 1500 Zuschauern im Thuner Grabengut über die Bühne ging. Das mit zahlreichen Routiniers gespickte Wiki-Münsingen war von Trainer Stefan Gerber ausgezeichnet eingestellt worden. Die Aaretaler verhinderten weitgehend, dass die junge und schnelle Thuner Equipe ihr Spiel aufziehen konnte. Waren sie im Angriff, liessen sie die Scheibe mit präzisen Pässen so lange laufen, bis sie in gute Abschlusspositionen kamen. Dies taten sie im ersten Drittel nahezu perfekt und führten nach 20 Minuten 4:0. Als sie bei Spielhälfte die Treffer zum 5:1 und 6:1 erzielten, war die Partie entschieden. «Unser Gameplan ist aufgegangen», sagte Gerber. «Wir wussten nicht, wie offensiv Thun auftreten würde. Uns gelang es auch, den nötigen Druck auf das gegnerische Tor zu erzeugen.» Gerber war trotz des ungefährdeten Erfolgs nicht entgangen, dass seine Equipe im zweiten Drittel (3:3) nicht mehr so überzeugend auftrat wie zuvor. «Wir dürfen keinesfalls Gas wegnehmen», resümierte er. «Thun kann immer gefährlich werden.»

Übermotiviert

So viel Playoff-Routine bei Wiki vorhanden ist, so wenig ist sie das bei Thun. «Bei uns hat vielleicht einer eine Finalserie gespielt», sagte Trainer Michel Bühlmann. «Wir waren wohl übermotiviert und haben dem Gegner die ersten zwei Treffer geschenkt.» Es gelte nun, das Spiel zu analysieren und die nötigen Schlüsse daraus zu ziehen. «Das Trainerteam wird sich sicher das Video ansehen», sagte der Thuner Coach.

Das zweite Spiel der Best-of-5-Serie findet am Dienstag (20.15 Uhr) in Wichtrach statt. Routine oder Jugend, das wird dann erneut die Frage sein, die es zu beantworten gilt. Gestern setzte sich klar die Erfahrung der Wiki-Equipe durch, die zudem derzeit äusserst torgefährlich ist und in den letzten vier Partien 31 Tore erzielt hat.