Eishockey 1. Liga - Rückkehr mit einer Niederlage
Wiki-Münsingen hat den Klassiker gegen Unterseen-Interlaken 2:1 gewonnen. Vor 20 Jahren war die Wichtracher Sagibach-Halle mit der gleichen Begegnung eröffnet worden.
Martin Allenbach kennt sie gut, die Rivalität zwischen Wiki-Münsingen und Unterseen-Interlaken. Der Oberländer, der seit vielen Jahren in Matten bei Interlaken wohnt, hat für den SCUI einige Spiele gegen den Erzrivalen aus dem Aaretal bestritten. Allenbach war zuerst Offensivverteidiger, später wurde er zum Stürmer umfunktioniert. Er war mit dabei, als 1996 die Wichtracher Sagibach-Halle eröffnet wurde. Unterseen-Interlaken gewann gegen Wiki-Münsingen 4:3. Allenbach erzielte das 4:2 für die Gäste.
Dem Eishockey verbunden geblieben ist er bis heute. Aus dem Spieler Allenbach ist der Trainer Allenbach geworden. Als am Samstag, 17.30 Uhr, der Puck eingeworfen wurde, war er erneut am Spiel zwischen Wiki und Unterseen beteiligt, das als Jubiläumsspiel zum 20-jährigen Bestehen der Halle erklärt worden war. Seit dieser Saison ist er als Assistenztrainer bei den Oberländern tätig. Im Gegensatz zur Partie vor zwei Jahrzehnten siegten die Aaretaler 2:1.
Die Duelle zwischen den Aaretalern und den Oberländern sind weniger brisant als früher. Dies ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass es sich nicht mehr um Spitzenkämpfe handelt. Unterseen hat zuletzt zweimal in der Folge die Playoffs verpasst. «Dazu kommt, dass das Spiel schneller geworden ist», sagte Allenbach. «Heute gewinnt meist das Team, das seine spielerischen Fähigkeiten besser zur Geltung bringen kann. Früher konnte man noch mehr nur über den Kampf eine Partie für sich entscheiden.» Am Samstag startete Unterseen besser, ging auch 1:0 in Führung. Jan Segessenmann, ein ehemaliger Wiki-Akteur, hatte getroffen. Danach aber steigerten sich die Gastgeber und schafften durch Tore von Stefan Baumgartner (37.) und Marc Hofstetter (44.) die Wende zu ihren Gunsten.
Trainer bei Freimettigen
Martin Allenbach ärgerte sich über die Niederlage seines Teams. «Wir hatten genug Chancen, um zu punkten», sagte er. Der Assistenztrainer der Gäste war aber nicht nur deswegen unzufrieden. «Es war enttäuschend, dass bei einem Jubiläumsspiel so wenige Zuschauer da waren», monierte er. Nur 374 waren es. Vor 20 Jahren hatten 1100 Personen die Partie vor Ort verfolgt.
Trotz aller Rivalität pflegte Allenbach stets freundschaftliche Kontakte ins Aaretal. Von 2014 bis 2016 war er Trainer des Zweitligisten Freimettigen, des Partnerteams von Wiki. «Es fiel mir schwer, dort aufzuhören», sagte der 48-Jährige am Samstag. Mit Unterseens Headcoach Philippe Kunz habe er bei den Elite-Junioren von Dragon/Thun erfolgreich zusammengearbeitet. «Und dazu kam die Anfrage vom Klub vor meiner Haustüre, dem ich mich immer verbunden gefühlt hatte.» So wurde Allenbach auch im Eishockey wieder zum Oberländer. Nur Punkte gab es im Gegensatz zu 1996 für den SCUI nicht.
Stephan Schweingruber
Als die Wichtracher Sagibach-Halle 1996 eröffnet wurde, war Stephan Schweingruber bereits während langer Zeit bei Wiki-Münsingen aktiv. Die erste Partie in der neuen Heimarena war für ihn «etwas ganz Spezielles. Zuvor hatten wir mit Wiki in Worb auf einer offenen Eisbahn gespielt. Nun konnten wir unter Dach antreten und hatten eine schöne neue Garderobe. Ich weiss auch noch, dass wir knapp verloren haben», sagt Schweingruber. 3:4 lautete das Resultat zuungunsten der Aaretaler. «Und ich kann mich daran erinnern, dass es wegen der vielen Besucher relativ warm war. Es war wie im alten Zürcher Hallenstadion. Die Zuschauer durften damals noch rauchen.»
Erstmals seit vielen Jahren bekleidet Schweingruber keine Funktion bei den Aaretalern. Der 49-Jährige löste Martin Allenbach als Trainer von Wikis Zweitliga-Partnerteam Freimettigen ab. Wiki-Unterseen verfolgte er als Zuschauer. Auch er stellte fest, dass sehr wenige Leute vor Ort waren. «Darüber war ich enttäuscht», sagt Schweingruber.
