Eishockey 1. Liga - Brandis demonstriert seine Stärke
Brandis und Thun haben den Playoff-Final der 1.-Liga-Gruppe-2 erreicht. Die Emmentaler besiegten im fünften Halbfinalspiel Wiki-Münsingen 7:2, die Oberländer Lyss 6:2.
Es gab einige Fachleute, die in den sozialen Medien für das fünfte Playoff-Halbfinalspiel zwischen Brandis und Wiki-Münsingen die Aaretaler favorisierten. Sie hatten den Qualifikationssieger aus dem Emmental mit dem Ausgleich zum 2:2 in der Serie am letzten Samstag unter Druck gesetzt. Und Wiki hatte ja immerhin letztmals vor 3 Jahren ein Playoff-Duell verloren.
Die Experten irrten sich. Das spielerisch stärkere Brandis bestreitet ab dem nächsten Samstag den Final, die Aaretaler müssen nach zwei Zentralschweizer-Meistertiteln diesmal die Saison vorzeitig beenden. Die gestrige Partie war eine einseitige Angelegenheit; Brandis gewann 7:2 und darf verdient nach höheren Zielen streben.
Die Partien in der Serie zwischen Brandis und Wiki können vereinfacht gesehen in zwei Kategorien eingeteilt werden. In den Spielen 1 und 4 vermochten die Aaretaler mit dem Gegner mitzuhalten und gewannen 4:3 und 5:3. Dazwischen aber siegten die Emmentaler 9:0 und 5:0 und waren eindeutig die bessere Mannschaft. Die gestrige Begegnung fiel in die zweite Kategorie.
Brandis sorgte früh für klare Verhältnisse. Es fielen in dieser Reihenfolge: ein Treffer in doppelter Überzahl, einer durch einen abgelenkten Schuss, einer nach einem Sololauf, wieder einer nach einem abgelenkten Abschlussversuch und, quasi als Krönung, zwei Tore in Unterzahl. Beim Stand von 4:0 musste Brandis-Verteidiger Kevin Bösiger die Strafbank aufsuchen. Die Gäste versuchten, zum Powerplay anzusetzen, doch spielte sich das Geschehen bald in ihrem eigenen Drittel ab. Einen Schuss von Renato Schütz liess Wikis Torhüter Flurin Brunner zwischen den Schonern hindurch zum 5:0 passieren. Ein geordnetes Übezahlspiel kam danach nicht mehr zustande. Während des gleichen Ausschlusses gegen Bösiger fiel sogar noch das 6:0 durch Adrian Steiner.
Es spricht für den Charakter von Wiki, dass sich die Mannschaft trotz des klaren Rückstands nicht hängenliess und in der verbleibenden Spielzeit versuchte, den Schaden zu begrenzen. An eine Aufholjagd war aber nicht mehr zu denken. Weniger als 5 Tore betrug die Differenz in der zweiten Hälfte des Spiels nie.
Thun wie 2015 im Final
In einer hart umkämpften Serie erreicht der EHC Thun mit einem 6:2-Erfolg im entscheidenden Spiel gegen den SC Lyss den Playoff-Final. Wie vor einem Jahr (Final-Niederlage gegen Wiki-Münsingen) vermochte sich die neu vom Trainer-Duo Christoph Schenk/Andy Keller geführte Mannschaft als Tabellenzweiter in der Qualifikation bis in die «Finalissima» durchzusetzen. Sowohl in der Viertelfinalserie (3:2-Sieg gegen Basel-KLH nach einem 0:2-Rückstand), wie beim gestern bewerkstelligten Erfolg in Spiel 5, mussten sich die Thuner die diesjährige Qualifikation für den Final schwer erkämpfen. Die Mannschaft, deren spielerische Qualitäten vor allem in läuferischer und stocktechnischer Hinsicht liegen, verstand es, in den wichtigen Phasen auch ihre kämpferischen Qualitäten zum Tragen zu bringen.
So auch gestern, in der Partie gegen die Lysser. Thun zeigte sich von der 0:9-Auswärtsschlappe aus Spiel 4 am letzten Samstag gut erholt. Jedenfalls agierten die Berner Oberländer von Beginn weg mit viel Elan. Yves Lorenz vergab die erste Topchance zur Thuner Führung bereits in der 5. Minute. Besser machte es der Lysser Marco Dick in der 10. Minute, indem er den Thuner Schlussmann Gregory Steiner mit dem zweiten Abpraller zur 1:0-Führung bezwang. Im zweiten Abschnitt forcierten die Gastgeber das Tempo sichtlich. Im Powerplay vermochte Fabian Boss in der 22. Minute zum 1:1 auszugleichen.
Nur 100 Sekunden später schoss Lorenz Thun zum ersten Mal in Führung. die Lysser gerieten jetzt immer mehr unter Druck. Daran änderte auch das von Trainer Patrick Glanzmann angeordnete Timeout wenig. Die beste Möglichkeit zum 2:2-Ausgleich verpasste Lennart Siegenthaler in der 25. Minute.
Thun war im zweiten Abschnitt aber die klar dominierende Mannschaft. Und als Pascal Rossel mittels Shorthander auf 3:1 erhöht hatte, zeigten die Besucher schon erste Anzeichen von Resignation. Thun nutzte die Gelegenheit zur komfortablen 4:1-Führung, wobei Lyss-Goalie Zaugg mit einigen starken Abwehrparaden sein Team noch im Spiel zu halten vermochte. Aber die Berner Oberländer liessen sich den verdienten Erfolg nicht mehr nehmen.
[i] Siehe auch Kurzbericht mit Matchtelegramm vom 8.3.2015...