Eishockey - Spielen und spielen lassen
Die Cuppartie zwischen dem Erstligisten Wiki-Münsingen und Biel wurde zur erwartet klaren Angelegenheit zugunsten der Gäste. 12:1 gewannen die Seeländer, die das Spiel bereits im ersten Drittel zu ihren Gunsten entschieden hatten.
Zwei Szenen können zur Verdeutlichung herangezogen werden, wo der Unterschied zwischen dem Erstligisten Wiki-Münsingen und dem NLA-Klub Biel lag. In der 21. Minute konnte der Wiki-Stürmer Martin Baltisberger nach einem Fehlpass der Seeländer alleine auf Biels Torhüter Simon Rytz ziehen.
Er scheiterte am Goalie der Gäste. Vier Zeigerumdrehungen später befand sich der Bieler Stürmer Fabian Lüthi in der gleichen Situation . Er konzentrierte sich auf die Bewegungen seines Antipoden Flurin Brunner im Wiki-Tor, spielte ihn aus und schob die Scheibe ins Gehäuse. Es war das 5:0 für die Profis, die letztlich sehr deutlich (12:1) gewannen.
Dermassen einseitig, wie es das Resultat aussagt, war das Spiel aber nicht verlaufen. Immer wieder hielten sich die Gastgeber im Bieler Abwehrdrittel auf, der Gegner liess dies durchaus zu. Nur wurde eben auch die Differenz zwischen Amateuren und Profis sichtbar. So etwa nach Lüthis erwähntem fünften Treffer. 93 Sekunden später stand es nach Toren von Tim Stapleton und Pär Arlbrandt 7:0 für die Gäste, ehe Wiki doch noch Grund zur Freude hatte. Michael Wenger sorgte mit dem 1:7 für Jubel bei den Fans der Aaretaler.
Studers Ausgleichschance
Die Gastgeber hatten eigentlich nur einmal die Chance, das Spiel ausgeglichen zu gestalten. In der 5. Minute konnte Thomas Studer seine ausgezeichnete Gelegenheit zum 1:1 nicht verwerten. Danach konnten sich die Bieler etwas gar einfach durch die gegnerischen Abwehrreihen spielen und bis zur 11. Minute (4:0) für eine frühe Entscheidung sorgen. Die Halle war mit 1487 Zuschauern weniger gut gefüllt als vor Jahresfrist, als Wiki vor über 2000 Besuchern die SCL Tigers empfangen hatte (1:7).
Meist waren vor allem die Fans der Gäste akustisch zu vernehmen, die ihr Team unaufhörlich anfeuerten und feierten. Die Anhänger der Gastgeber hatten zu Beginn des Spiels Plakate mit den Aufschriften «Sieg» und «Big Save» in die Höhe gehalten. Daraus wurde nichts. Letztlich kam Biel gar zu einem Sieg in zweistelliger Höhe, unter anderem durch zwei Shorthander kurz vor Spielende.
«War schwierig»
«Wir sind vielleicht mit etwas zu viel Respekt in die Partie gestiegen», meinte Michael Wenger, der einzige Torschütze der Aaretaler. «›Es war schön, dass dann noch ein Schuss den Weg ins Tor gefunden hat. Vielleicht hätten wir noch ein-, zweimal mehr treffen können. Sonst war es aber eine schwierige Aufgabe», sprach er den Niveauunterschied an. Ein bestimmtes Resultat hätte man sich nicht zum Ziel gesetzt. «Wir wollten uns einfach teuer verkaufen.»
Biels Coach Kevin Schläpfer war mit der Leistung seines Teams zufrieden. «Ich hätte vielleicht eine etwas stärkere Gegenwehr erwartet, kennt man Wiki doch als Mannschaft, die kampfbetont agieren kann», sagte er. «Nachdem wir klar in Führung gegangen waren, war es ein Spielen und Spielenlassen.» Mit vielen Toren und klarem Sieger.