Eishockey - NHL-Star Roman Josi in Stettlen: "Endlich wieder Familie"
Der Lockout hat für Roman Josi auch viel Gutes. Er geniesst das Leben im Hotel Mamma.
Nicole Vandenbrouck / Blick
Vor zwei Jahren trat der Berner Roman Josi sein NHL-Abenteuer an. Ein Traum, der aber Entbehrungen mit sich bringt. Auch beim Essen. Mit zwölf Prozent Körperfett kam Josi in Übersee an, inzwischen liegt sein Wert bei 8,1 Prozent, erlaubt sind neun. Josis Arbeitgeber, die Nashville Predators, schauen bei den jungen Spielern streng auf die Ernährung: viel Gemüse, wenig Kohlehydrate.
Jetzt ist Lockout – und der 22-Jährige wieder zu Hause, wo er verwöhnt wird und sein Jugendzimmer bewohnt, voll mit schönen Erinnerungen. Mami Doris freuts: «Schön, dass Roman hier ist. Er ist ein Familienmensch. »
Also alles wie früher? Fast. Auf Lasagne und Tacos, Romans Lieblingsspeisen, wird verzichtet. Stattdessen gibts Poulet mit Gemüse und Salat. Mami Doris passt sich den Vorgaben aus den USA an.
Roman hilft mit, das Essen zuzubereiten. Der Duft lockt auch Bruder Yannick (24) und Peter Bamert an, den Lebenspartner der Mutter. Zu viert setzen sie sich an den Tisch und geniessen das Essen, das Familiäre.
Es wird viel gelacht, und es werden Geschichten von früher aufgewärmt. «Als Bub wollte ich ja lieber Fussball spielen», verrät Roman. Doch Yannick spielte Hockey, und Mutter Doris nahm Roman mit ins Stadion. Der Bambini-Trainer machte ihm dort die Hockeyschule schmackhaft. Es war der Anfang einer steilen Karriere.
Noch heute verstehen sich die Brüder glänzend. Umso mehr schätzen sie die Zeit, die sie miteinander verbringen können – wie jetzt während des Lockouts und des temporären Engagements von Josi beim SC Bern.
Wann dieses Familienleben wieder zu Ende ist, hängt davon ab, wie schnell sich die Spielergewerkschafter und die Besitzer der NHL-Teams einigen und die Saison losgeht. Bis dahin geniesst Roman das Leben im Hotel Mamma im bernischen Stettlen.
