Eishockey - Besseres Eishockey in der neuen Liga

Nach der ersten Regular Season in der Swiss Regio League fällt die Bilanz der drei Berner Vereine positiv aus. Wiki-Münsingen und Thun verzeichnen mehr Zuschauer, Brandis weniger.

Reto Pfister, Berner Zeitung BZ

Die Gründung der Swiss Regio League hat vor einem Jahr in der Eishockeyszene zu einigen Diskussionen geführt. Mittlerweile ist man sich einig, dass die neue Spielklasse mit den besten zwölf Amateurteams eine Bereicherung darstellt. Die Regular Season verlief spannend, nur Neuenburg war am Ende klar distanziert, ohne aber einen inferioren Eindruck zu hinterlassen. «Das Niveau ist gegenüber der früheren 1. Liga gewaltig gestiegen», sagt Ruedi Wenger, der Sportchef von Wiki-Münsingen. Ähnlich äussern sich Alex Reymondin und Christian Baumgartner, die Sportchefs von Thun und Brandis. «Wir sind überrascht, wie rasch das Eishockey besser geworden ist», sagen sie. «Wir dachten, dass es länger braucht.»

Spezielle Aktionen

Von der wirtschaftlichen Seite her gingen die Klubs unterschiedliche Wege. Vereine wie Chur oder Basel bewegen sich in Richtung semiprofessionellen Betriebs, was aber noch keinen Erfolg garantiert. Die beiden Teams müssen interessanterweise die Abstiegsrunde bestreiten. Wiki-Münsingen und Thun hingegen können den Spielern nur geringe Entschädigungen bezahlen.

Interessant ist die Entwicklung der Zuschauerzahlen. Sechs Vereine weisen gegenüber der letzten Saison ein Plus auf, sechs ein Minus. Wiki und Thun konnten mehr Publikum begrüssen. Im Aaretal wurde einiges dafür unternommen. Es gibt Familientickets, einen Kids-Day und eine Ladies-Night. Auch wurden die lokalen Gewerbetreibenden zu einem Spiel eingeladen. «Wir arbeiten stetig daran, zusätzliches Publikum zu unseren Spielen anzulocken», sagt Wenger. «Es dürften gern noch etwas mehr sein.»

Weitererzählt

Gar über 20 Prozent mehr Zuschauer verzeichnet Thun, ohne dass man im Oberland spezielle Aktionen zur Publikumsgewinnung lanciert hat. «Ich weiss nicht genau, wie wir mehr Leute ins Stadion locken konnten», sagt Reymondin. Er vermutet, dass Matchbesucher andere Interessierte darauf aufmerksam gemacht haben, dass besseres Eishockey gespielt wird. Und diese sich dann entschieden haben, ebenfalls im Grabengut Spiele vor Ort zu verfolgen.

Zu wünschen übrig lässt der Zuschauerzuspruch hingegen bei Brandis. Mit nur 203 Besuchern pro Spiel können die Emmentaler am drittwenigsten Interessenten zu ihren Heimpartien begrüssen. Ab der kommenden Saison wird Brandis seine Spiele in Huttwil austragen, wo man sich bessere Entwicklungs- und Vermarktungsmöglichkeiten erhofft. Für Brandis sind zudem die Derbys gegen Burgdorf weggefallen. «Diese haben doch den einen oder anderen Zuschauer angelockt». sagt Baumgartner.

Ansonsten aber fällt die Bilanz aus Sicht der drei Berner Beteiligten fünf Monate nach dem Start der Swiss Regio League positiv aus.


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Erstellt: 10.02.2018
Geändert: 10.02.2018
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