Eishockey MySports League - Baumgartner punktet, aber Wiki verliert
Wiki-Münsingen unterliegt vier Tage nach dem 2:5 im Wallis auch im «Rückspiel» gegen Leader Sierre – diesmal mit 3:6.
2013 ging der HC Sierre Konkurs und verabschiedete sich aus der NLB. Nach einem Neuanfang in der 3. Liga wollen die Walliser nun sechs Jahre später unbedingt in die zweithöchste Liga zurück. Derzeit führen sie die drittklassige Swiss Regio League souverän an. Der 6:3-Erfolg am Samstag in Wichtrach war bereits der 23. Sieg in dieser Saison.
«Natürlich darf man gegen einen Club mit einem derart gut besetzten Kader und den hohen Ambitionen verlieren, aber die Niederlage wurmt trotzdem», hält Wikis Stürmer Stefan Baumgartner fest. Wie bereits vier Tage vorher beim 2:5 gegen den gleichen Gegner wäre auch diesmal mehr möglich gewesen. «Wir waren nahe dran, aber in den entscheidenden Phasen zu wenig effizient», ärgert sich Baumgartner und verweist auf seine Chance in der 25. Minute. Da hatte der Stürmer nur die Latte getroffen. Beim Tor zum 3:4 fünf Minuten vor Schluss hatte der Goalgetter dann doch noch seinen Stock im Spiel und liess sich einen Assist gutschreiben. Für den besten Punktesammler im Team war dies bereits das zehnte Spiel in Folge, in dem er mindestens einen Skorerpunkt sammelte. Auf das «Jubiläum» angesprochen, meint Baumgartner: «Das war mir nicht bewusst. Für mich ist das aber auch nicht wichtig.» Wenn es nach ihm gehen würde, könnte man die speziellen Leibchen und Helme für die Topskorer getrost wieder abschaffen. «Ich brauche das nicht mehr, für einen jüngeren Spieler hat das vielleicht noch einen grösseren Stellenwert. Aber letztlich geht es ja um die Mannschaft.»
Der Rücktritt naht
Das Urgestein hat für Wiki bereits 439 Zähler gesammelt. Die produktivste Saison erlebte er vor vier Jahren, als er 69 Zähler sammelte (37 Tore/32 Assists). Auch jetzt steht er schon wieder bei 16 Treffern und 15 Zuspielen. Mittlerweile ist Baumgartner 32 Jahre alt. «Ich habe eigentlich in meiner Karriere genug Punkte für Wiki gesammelt. Langsam wird es Zeit, ans Aufhören zu denken», sagt er. Die Wahrscheinlichkeit, dass er Ende Saison zurücktreten wird, beziffert der Stürmer auf «50:50».
Den Heimvorteil im Visier
Denn Monate wie jetzt der Januar zerren an der Substanz. Dreimal müssen die Aaretaler innerhalb von drei Wochen für Partien gegen Sierre und Valais Chablais ins Wallis reisen. «In diese Richtung hat es auf der Autobahn zwar weniger Stau, als wenn wir nach Zürich müssten, aber spät heim kommt man trotzdem.» Der Inhaber einer Bodenleger-Firma versucht, jeweils nach solchen Spielen am nächsten Tag die Arbeit erst um 8 statt um 7 Uhr aufzunehmen.
Baumgartners Energietank ist indes nicht leer, schliesslich hat er sich in der Weihnachtspause mit seiner Freundin auf Mauritius erholt. Und zufrieden ist der Routinier auch noch nicht, wie sein Unmut über die Niederlage gegen Sierre beweist. «Wir kämpfen noch um Rang vier und damit um den Heimvorteil in den Playoffs. Das bleibt für die ausstehenden drei Runden unser Ziel.» Dazu werden aber wohl weitere Punkte des Topskorers nötig sein.
Wiki–Sierre 3:6 (1:1,1:1, 1:4)
428 Zuschauer. – Tore:7. Bruni (Studer, Wenger) 1:0. 12. Montandon (Heinimann) 1:1. 28. Mühlemann 2:1. 33. Ducret (Abreude Nobrega, Massimino) 2:2. 49. Heinimann (Rimann, Depraz )2:3. 54. Heinimann (Impose, Maillard) 2:4. 55. Baltisberger (Kormann, Baumgartner) 3:4. 56. Rimann (Maillard, Depraz) 3:5. 58. Impose (Guyenet, Maillard) 3:6.
