"Eine andere Challenge": Köbi Kölliker trainiert Chinesen
Seit Dienstag vergangener Woche weilen zwei chinesische Hockey-Teams für rund sechs Monate in der Schweiz. Trainiert werden sie vom ehemaligen U20-Nationaltrainer Jakob „Köbi“ Kölliker. Gemeinsam mit ex-HC La Chaux-de-Fonds-Trainer Alex Reinhard steht der Vielbringer vier Mal pro Tag auf dem Eis, um die Spieler auszubilden.
38 Spieler. Die Hälfte davon ausgebildete Eishockey-Spieler, die andere Hälfte Quereinsteiger aus Roll-, Inline- oder Feldhockey. Sie alle sind Anfang Woche in der Schweiz angekommen. Bis im März leben sie in Magglingen bei Biel und trainieren in Zuchwil. „Es ist eine andere Challenge“, sagt Köbi Kölliker, der mehrere Jahre die Schweizer U20-Nationalmannschaft trainiert hat.
Insgesamt vier Eistrainings stehen pro Tag an. Je zwei pro Mannschaft. Dazu kommen Off-Ice-Einheiten und Video-Analysen. Beim „Projekt China“ wie es von der Swiss Ice Hockey Federation genannt wird handelt es sich um ein gemeinsames Projekt von Verband und Bundesamt für Sport (BASPO). „In China wird kaum Nachwuchshockey betrieben und eine Liga existiert praktisch nicht“, erklärt Kölliker den Hintergrund. Ihr Ziel sei deshalb, die Spieler auszubilden.
Übersetzer ist auf dem Eis dabei
Eine besondere Herausforderung stellt gemäss Köbi Kölliker die Kommunikation dar. Lediglich drei der 18- bis 21-jährigen Spieler sprechen Englisch. Ein Übersetzer ist deshalb ständig anwesend. Sofern die Mannschaften für bestimmte Übungen aufgeteilt werden, könne dies auch für den Dolmetscher anstrengend werden. „Er muss dann hin und her springen“, verrät der Trainer lachend.
„Das Niveau der Ersten Mannschaft ist gut“, sagt Kölliker weiter. Dies vorgängig abzuschätzen sei schwierig gewesen. Die Vorbereitung dementsprechend nur beschränkt möglich. „Wir können erst jetzt adaptieren.“ In einem weiteren Schritt werde man Spiele gegen Schweizer Mannschaften vereinbaren. Ob es darunter auch Teams aus der Region haben wird, ist offen.