EHC Worb - Schwieriger Neustart

Der Zweitligist Worb kämpft mit einer neu formierten Mannschaft gegen den Abstieg in die 3. Liga. Die ersten fünf Saisonspiele gingen alle verloren.

Reto Pfister, Berner Zeitung BZ

Es gab eine Zeit, in der der EHC Worb ein etablierter 1.-Liga-Klub war. Von 1986 bis 1996 und in der Saison 1998/1999 gehörte der Verein der höchsten Amateurspielklasse an. Davon kann man in Worb derzeit nur träumen. 2012 musste der gesamte Vorstand des Zweitligisten neu besetzt werden, den Verein plagten Schulden, unter anderem wegen unbezahlter Eismieten. Die Altlasten konnten abgetragen werden. Dennoch bleibt die Situation schwierig. Vor der Saison 2013/2014 verliessen bis auf zwei Spieler alle Mitglieder der ersten Mannschaft den Verein. «Es herrschte eine grosse Unzufriedenheit im Team», sagt Robert Bühler, der Präsident des EHC Worb. «Die letzte Saison verlief sportlich nicht sehr erfolgreich, worauf sich einige Spieler entschlossen haben, uns zu verlassen. Dies führte dazu, dass ihre Kollegen auch nicht weiter für Worb spielen wollten. Wer dann noch bei uns war, ging, weil wir noch keine befriedigende Lösung für die Zukunft präsentieren konnten.» Diese wurde im April gefunden. Mit Jakob Remund (71) übernahm ein Mann den Trainerposten, der dem Worber Eishockey seit Jahrzehnten verbunden ist.
 

Viele Huttwiler
  

Remund hatte zuvor versucht, mit dem einzig übrig gebliebenen Team der Huttwil Falcons nicht aus der 2. Liga abzusteigen. Im letzten Frühling glückte dies knapp nicht, wegen Spielermangels mussten die Falcons aus dem Ligabetrieb zurückgezogen werden. Remund, der als junger Mann noch auf Natureis in Worb Eishockey gespielt hatte, wechselte mit einem Grossteil der Mannschaft zu seinem Stammverein. Dem aktuellen Worber Team gehören auch zwei Spieler aus Kandersteg an. Diese hatten im Oberland einst unter Remund gespielt. Weitere Akteure wurden mit einer B-Lizenz von Adelboden oder Burgdorf verpflichtet oder stammen aus dem solothurnischen Däniken. Sportlicher Erfolg war Worb in der laufenden Saison noch nicht beschieden. Das Team verlor die ersten fünf Spiele und belegt in der 2.-Liga-Gruppe 4 den letzten Platz. «Das Ziel ist der Ligaerhalt», sagt Remund. «Es wird nicht einfach, diesen zu erreichen.» Präsident Bühler hat einkalkuliert, dass Worb im Februar gegen den Abstieg spielen muss. «Es ist eher unwahrscheinlich, dass wir die Playoffs erreichen.»
 

Nicht das Ende
  

Ein Fall in die 3. Liga würde laut dem Klubpräsidenten nicht das Ende des EHC Worb bedeuten. «Es wäre erneut keine einfache Situation», sagt Bühler. Die Mannschaft müsste wohl wieder neu zusammengestellt werden. «Aber auch bei einem Verbleib in der 2. Liga gibt es Arbeit. Dann muss das Kader so verstärkt werden, dass wir nicht mehr gegen den Abstieg kämpfen müssten.» Für die laufende Saison sieht Remund durchaus Chancen, bald zu punkten. «Das Spiel gegen Boll etwa hätten wir nicht verlieren dürfen», sagt Trainer Remund. 3:5 lautete das Resultat zuungunsten von Worb. Erneut freuten sich die Gegner über einen Erfolg.


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Erstellt: 12.11.2013
Geändert: 12.11.2013
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