Drei Mal Martin Stettler - Metzger, Eishockeyprofi und Zimmermann

Ein Eishockeyprofi, ein ehemaliger Handballer und ein NLA-Hornusser tragen den Namen Martin Stettler. Gestern trafen sie sich in Bern zum ersten Mal.

Reto Pfister / Berner Zeitung BZ
Gewusst haben sie, dass es noch andere Sportler mit dem gleichen Namen gibt. Gekannt haben sie sich nicht. Bis gestern. Martin Stettler (33), ehemaliger Handballer beim BSV Bern Muri und Wacker Thun, Martin Stettler (28), Hornusser beim NLA-Team Richigen, und Martin Stettler (27), Eishockeyprofi beim SC Bern. Sofort verstehen sie sich gut. Dies überrascht Martin Stettler, den Handballer, nicht.

«Unter Sportlern kommt man in der Regel sofort ins Gespräch», meint der Älteste der drei. Verwandt sind sie nicht, und alle drei wissen auch nicht, wieso sie von ihren Eltern den Namen Martin erhalten haben. «Es ist ein schöner Zufall, dass wir gleich heissen», sagen sie. Und sie tragen ihren Namen durchaus mit Stolz. «Es gab immer Sprüche, dass der Name Martin Stettler für Qualität stehe», sagt der Handballer. «Ich habe dies immer als Kompliment aufgefasst.»

Unterschiedliche Situationen


Die Lebenssituationen, in denen sich die drei Sportler befinden, sind unterschiedlich. Der SCB-Profi hat mit Eishockey eine Sportart gewählt, in der sich in der Schweiz gutes Geld verdienen lässt. Einen Beruf hat er nicht erlernt. Der Handballer hat seine Karriere beendet, ist Metzgermeister und hat das elterliche Geschäft in Schüpfen übernommen. Der Hornusser ist Zimmermann und in einer reinen Amateursportart tätig. Die Disziplin ihrer Namensvetter ist den anderen durchaus geläufig. Am engsten ist die Beziehung des Hornussers Martin Stettler zum Eishockey. «Ich habe bei Mirchel in der 2. und 3. Liga gespielt», sagt der in Häutligen wohnhafte Zimmermann.

Der Eishockeyprofi und er haben sich auch beim Frühlingsfest des EHC Mirchel schon einmal gesehen, ohne miteinander gesprochen zu haben. In der anspruchsvollen Sportart Hornussen haben sich der Eishockeyspieler und der Handballer versucht. «Es ist jedoch ziemlich schwierig, den Nouss zu treffen», sind sie sich einig.

Nicht neidisch

Neidisch auf den SCB-Profi, der seinen Sport zum Beruf machen konnte, sind die anderen nicht. «Etwas mehr Erholungszeit wäre manchmal gut gewesen», sagt der Handballer Martin Stettler. «Ich habe aber immer 80 bis 90 Prozent gearbeitet und war nach Reisen mit dem Nationalteam froh, wenn ich mich nicht ausschliesslich mit Handball beschäftigen musste.» Auch für den Hornusser Martin Stettler stimmt die Situation so, wie sie ist.

«Zweimal pro Woche trainieren ist für mich genug.» 45 Minuten sind vorbei, Zeit, sich voneinander zu verabschieden. Die drei Sportler haben sich gefreut, sich kennen gelernt zu haben. Weitere Treffen sind nicht geplant. «Ich werde aber verfolgen, wie du abschneidest», sagt der Handballer Martin Stettler zum Eishockeyspieler. «Und ich werde vielleicht einmal von meinem Wohnort Meikirch zu dir nach Schüpfen fahren, um eine Wurst zu kaufen», sagt der Eishockeyspieler zum Handballer.


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Erstellt: 01.02.2011
Geändert: 01.02.2011
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