Dorfplatz Rüfenacht: Vertrauen in den Gemeinderat
Der Grosse Gemeinderat von Worb hat trotz offener Fragen Ja gesagt zum Kredit für den neuen Dorfplatz in Rüfenacht und dem Gemeinderat damit sein Vertrauen ausgesprochen. Kritik gab es an den hohen Kosten für Beratungshonorare.
Am Montagabend hat der Grosse Gemeinderat (GGR) von Worb Ja gesagt zum Kredit für einen neuen Dorfplatz in Rüfenacht. Der Entscheid, für 1'065'000 Franken auf dem Sonne-Areal einen Dorfplatz zu bauen und die angrenzenden Strassen umzugestalten, fiel einstimmig und ohne lange Diskussion. „Rüfenacht sehnt sich schon lange nach einem Dorfplatz“, sagte der zuständige Gemeinderat Bruno Wermuth (SVP).
"Kein zweiter Bärenplatz"
Obwohl weder dieser Wunsch noch das konkrete Projekt im GGR umstritten waren, äusserten alle Seiten auch Bedenken, vor allem zur Nutzung des Platzes. Es dürfe in Rüfenacht „keinen zweiten Bärenplatz“ geben, wo kaum Veranstaltungen möglich seien, weil Anwohner sie verhinderten.
Sven Christensen (FDP) kritisierte, dass der Vertrag mit der Grundeigentümerin Ramseier und Stucki Architekten AG noch nicht vorliege. „Der Vertrag darf die Nutzung nicht zu sehr einschränken“, sagte Sandra Büchel (SP). „Veranstaltungen sollen auch bis spät in die Nacht möglich sein.“
Gemäss Botschaft des Gemeinderats können Eigentümer oder Anwohner im Fall von Ausnahmebewilligungen Stellung nehmen und diese Stellungnahme muss bei der Beurteilung berücksichtigt werden. „Das tönt doch schon fast wieder nach Bärenplatz“, meinte dazu Sandra Büchel „Der Gemeinderat muss schauen.“ Marco Jorio (glp) forderte: „Der Vertrag muss wirklich alles im Detail regeln!“
Beatrix Zwahlen (EVP) betonte, der Platz werde vor allem auch als alltäglicher Begegnungsort das Zentrum von Rüfenacht aufwerten. „Ich habe Vertrauen in den Gemeinderat, dass der Vertrag so wird, dass man den Platz nutzen kann.“
Gemeinderat Bruno Wermuth versicherte, dass er sich der Verantwortung bewusst sei.
Hohe Honorarkosten
Ein zweiter Kritikpunkt waren die hohen Kosten für Honorare und Dienstleistungen, die mit 175'000 veranschlagt sind. Der Grund dafür sei, dass aussergewöhnlich viel geregelt werden müsse für die Zusammenarbeit und Kostenteilung mit der Ramseier und Stucki AG, erklärt Bruno Wermuth.
„Uns fehlt eine Kostenaufstellung im Detail, auch für die Baumeisterarbeiten“, sagte Sven Christensen. Martin Wälti (SVP) rechnete: „Für diesen Betrag könnte eine ausgewiesene Person ein volles Jahr beschäftigt werden.“
"Ein Meilenstein für Rüfenacht"
Trotz der offenen Fragen, sagten schliesslich alle Ja zum Kredit. „Wir wollen nicht im Weg stehen“, sagte Sven Christensen. „Wir stimmen mit Überzeugung dafür“, Marco Jorio. „Das ist ein Meilenstein für Rüfenacht“, sagte GGR-Präsident Christof Läderach nach der Abstimmung.