Bolligen - Ein neuer Dorfplatz für Habstetten
Im Bolliger Dorfteil Habstetten soll das Zentrum neu gestaltet werden. Es ist eines der ersten Projekte, das die neue Gemeinderätin Catherine Meyer (Grüne) zum Abschluss bringt. Über die Arbeit im Gemeinderat hat sie nur Gutes zu berichten.
Eigentlich sieht der Dorfplatz von Habstetten schon jetzt ganz nett aus. Da ist das Restaurant Rössli mit einer kleinen Terrasse, das alte "Sprützehüsi" der Feuerwehr mit seinen Holztoren, daneben ein Brunnen. Der kleine Rössliparkplatz auf der anderen Strassenseite ist von Bäumen umgeben und Autos fahren in dieser halben Stunde an einem Dienstag Morgen nur vereinzelt vorbei.
Aber: Die Strassen sind schmal, die Kreuzung nicht von allen Seiten übersichtlich, Trottoirs hat es ausser entlang der Dorfstrasse keine und die Autos, die es hat, fahren zu oft schneller als die erlaubten 30 kmh. Vor allem deshalb brachten Eltern vor im Herbst 2016 mit einer Petition die Umgestaltung des Platzes in Bewegung. Ihr Hauptanliegen: Ein sicherer Schulweg für ihre Kinder. Der Weg: Eine Begegnungszone im Bereich Dorfplatz.
Verschiedene Interessen
Das war lange bevor die heute zuständige Gemeinderätin Catherine Meyer (Grüne) im Amt war. Seither gab es Begehungen, Infoveranstaltungen, Verhandlungen. Dass das Projekt eine Zangengeburt war, sagt sie so nicht, sondern: "Es war nicht ganz einfach, eine Lösung zu finden." Rund um den Platz gibt es verschiedenste Interessen: Die der Schulkinder, die des Restaurants, die der verschiedenen Anrainer:innen und der Landwirt:innen, die befürchteten, mit ihren Landmaschinen nicht mehr um die Kurven zu kommen, die der Leute, die die Bushaltestelle benutzen.
Nun liegt ein Gemeinderatsbeschluss vor. Der Dorfplatz soll zur Begegnungszone umgestaltet werden. Nebst der Signalisation von Tempo 20 soll der Verkehr auch mit sogenannten "Kissen" abgebremst werden und es gibt im unteren Teil der Dorfstrasse einen neuen Deckbelag. Gleichzeitig werden im Dorfkern auch verschiedene Werkleitungen erneuert. Werden mit dieser Lösung jetzt alle glücklich? "Für die Leute hier ist es eine grosse Umstellung", sagt Meyer diplomatisch. Das Ziel des Gemeinderats sei mehr Sicherheit und eine friedliche Co-Existenz aller, die den Platz nutzen. "Wir hoffen, dass die Begegnungszone auch die Aufenthaltsqualität fördert."
"Es gibt nie Streit um Kleinigkeiten"
BERN-OST hat den Ortstermin in Habstetten als Gelegenheit genutzt, Catherine Meyer zu fragen, wie sie die ersten Monate als Gemeinderätin erlebt hat. "Sehr spannend", sei das Amt, sagt sie. Mit dem Ressort Tiefbau habe sie viel Glück. "Zum Beispiel das Thema Wald gehört dazu, das Thema Wasser, wo einiges läuft, das Abwasser." Alles Themen, die sie interessierten und wo ein vertiefter Einblick bereichernd sei.
Von der Zuammenarbeit im Gemeinderat sei sie positiv überrascht. "Alle sind motiviert und denken mit. Es gibt nie Streit um Kleinigkeiten, alle sind kompromissbereit." Ob die gute Stimmung auch mit der Frauenmehrheit zusammenhänge, die seit Anfang Jahr im Gemeinderat herrscht, könne sie nicht sagen. "Für mich ist die Arbeit ja sowieso neu und ich habe keinen Vergleich."
[i] Die Arbeiten erfolgen in vier Etappen und dauern vom 31. Mai bis Mitte Oktober. Alle Details, auch zu den Verkehrseinschränkungen, auf der Website der Gemeinde Bolligen.