Vereine und Wappen: So werden die neuen Münsinger Kreisel geschmückt
Mit der Sanierung der Ortsdurchfahrt entstehen in Münsingen zwei neue Kreisel. Die Gemeinde hat für deren Gestaltung letztes Jahr einen Wettbewerb ausgeschrieben. Die Bevölkerung war aufgerufen, Vorschläge einzureichen. Und sie kamen zahlreich. Nun stehen die Siegerprojekte fest.
Zu Beginn des Ideenwettbewerbs seien die Projekte nur sehr zögerlich eingegangen, teilt die zuständige Gemeinderätin Susanne Bähler (SVP, Ressort Infrastruktur) mit. "Ich wurde etwas unsicher und begann mich zu fragen, ob wir wirklich den Nerv der Bevölkerung getroffen hatten." Als der Abgabetermin näher rückte, sei es jedoch plötzlich Schlag auf Schlag gegangen. Über 30 Vorschläge kamen zusammen. "Diese zahlreiche Beteiligung hat unsere Erwartungen bei Weitem übertroffen", so Bähler, die den Wettbewerb als ihr Herzensprojekt bezeichnet.
Bähler freut sich über die rege Teilnahme am Wettbewerb. "Von Vorschulkindern bis Architekten haben ganz unterschiedliche Leute mitgemacht", sagt sie. Die Kreisel gäben dem Ort ein Gesicht, da sei es wichtig, dass die Bevölkerung mithelfen könne.
Projekte sollen Alle repräsentieren
Nach Einsendeschluss brütete die Kreiseljury, bestehend aus je einem Mitglied vier verschiedener Gemeindekommissionen sowie einer Gemeinderätin und einem Mitglied der Abteilung Bau, über die Vorschläge. "Das Projekt muss Münsingen repräsentieren", erläutert Bähler das Auswahlkriterium auf Anfrage von BERN-OST. Mehrfach sei zum Beispiel das Storchennest als Motiv genommen worden. "Das ist sehr auf einen Ort spezialisiert."
Die Wahl fiel dann auf das Projekt "Das Münsinger Wappen" von René Hauser für den Dorfplatzkreisel und "Die Vereinsskulpturen" von Holzbildhauer und Pfadi Chutze Aaretal-Mitglied Severin Maurer für den Kreisel Bernstrasse. "Mit den Vereinen sind alle repräsentiert, die Skulpturen sind aus Holz und der Kreisel wird auch begrünt sein", begründet Bähler, warum dieses Projekt die Jury überzeugte. Grün habe es auch beim Wappen und wenn man ins Dorf hineinfahre, sehe man sofort, dass man in Münsingen sei.
Ideen werden gezeigt
Auch die vielen Ideen, die nicht gewonnen haben, sollen nicht sofort in der Schublade verschwinden. Das sei wichtig für die Wertschätzung gegenüber der Bevölkerung, so Bähler. "Vielleicht können wir sie anderswo und in anderer Form umsetzen." Sie denkt einerseits an den Aeschikreisel, der später ebenfalls neu gemacht wird, andererseits kann sie sich zum Beispiel auch vorstellen, einfach die eine oder andere Skulptur anderswo zu platzieren.
Zudem werden alle eingereichten Vorschläge ab sofort bis im Juni der Öffentlichkeit gezeigt. Bähler konnte dafür Daniel Sterchi von der Bank SLM und Irene Baumgartner von Casa Flora gewinnen. Gemeinsam haben sie im Vorraum der Bank SLM eine Ausstellung eingerichtet. Während den Schalteröffnungszeiten kann man dort die gebastelten Kreiselmodelle, Zeichnungen und Grafiken besichtigen.
Fehlt nur noch der Segen von oben...
Die Gemeinde macht sich unterdessen gemeinsam mit den Künstlern an die Ausarbeitung der Projekte. "Sie müssen noch vom Kanton genehmigt werden", sagt Bähler. Dabei geht es darum, ob sie den Vorgaben für die Gestaltung von Kreiseln entsprechen. Danach kommen sie in den Gemeinderat. Was die Kosten betreffe, sei bereits ein Betrag im Investitionsplan vorgesehen, sagt Bähler. Ein konkreter Kostenvoranschlag werde jetzt ausgearbeitet, so Bähler. Realisiert würden die Kreisel wohl 2022/23.
[i] Die Schalter der Bank SLM am Dorfplatz 5 in Münsingen sind jeweils von Montag bis Freitag von 9-12 und von 14-17 Uhr geöffnet.