Die Ostereierkönigin aus Grosshöchstetten: Ruth Winzenried färbt 19 000 Eier
Vor fünf Jahren berichtete BERN-OST über eine Grosshöchstetterin, die vor Ostern 8000 Eier färbte. Dass diese Wahnsinnszahl überhaupt zu toppen ist, konnte man sich kaum vorstellen. Doch es ging, und zwar wie: Letztes Jahr färbte Ruth Winzenried 19 000 Eier. Und dieses Jahr sollen es ebensoviele sein.
Sie habe die Eier von diesem Jahr noch nicht gezählt, sagt Ruth Winzenried. Sie schätzt aber, dass es ähnlich viele sind, wie im Vorjahr. "Vor zwei Jahren waren es etwas über 10 000", sagt sie. Dass die Nachfrage dann so gewaltig stieg, habe wohl mit Corona zu tun. "Die Leute blieben zuhause und feierten hier."
Sie habe viele neue Kund:innen. "Ich mache keine Werbung mehr", sagt sie. Der BERN-OST-Bericht von 2017 und ihre Website genügten. Unter den Neukund:innen seien viele Firmen. "Die meisten bestellen zwischen 50 und 150 Eiern", sagt Winzenried. Aber manche auch deutlich mehr. Sie hat mittlerweile zum Beispiel mit der Quartierladenkette "Rüedu" oder der Bäckerei-Konditorei Sterchi aus Bern auch Grosskundinnen. "Dort gibt es Riesenzahlen."
Die Schwester hilft
Noch immer produziert Winzenried alles bei sich zuhause in Grosshöchstetten. Auch helfen weiterhin ihre beiden Kinder mit Partnern beim Kochen und dem Verkauf auf dem Märit. Und ihr Lebenspartner liefert die Eier aus. Beim Eierbinden hat sie mittlerweile Unterstützung von ihrer Schwester. "Sie konnte es schon, aber ich musste ihr noch sagen, wie ich es genau haben will. Sie hat es schnell gelernt", sagt Winzenried.
Mit der Produktion startet sie schon einige Wochen vor Ostern. "Ende Februar habe ich den ersten Kunden gehabt. Dann kamen Läden wie Käsereien und Bäckereien." Diese verkaufen die Eier weiter. Besonders viel zu tun habe sie aber auf Gründonnerstag. "Da liefern wir 3'000 Eier aus", sagte sie am Mittwoch. "Ich habe heute um 4 Uhr angefangen zu kochen. Und gestern war ich bis 1 Uhr dran." Weitere 2'500 Stück macht sie am Karfreitag für die Märite in Thun und Bern am Ostersamstag.
"So ein schönes Hobby"
Aber es sei ja nur eine kurze Zeit, in der es so intensiv sei. "Es ist so ein schönes Hobby. Ich würde es immer machen," sagt sie und betont auf entsprechende Nachfrage, dass es immer noch ein Hobby für sie sei. "Gestern habe ich beim Binden gedacht: 'Oh, jetzt hört das dann schon wieder auf!'"
[i] Sie wollen auch so schöne Eier färben? Im BERN-OST-Bericht von 2017 kann man Ruth Winzenried in Videos über die Schulter blicken.