Deutsches Lob für Worber Bahnhof: „Einfachheit und Raffinesse“

Die Raupe, die neue RBS-Einstellhalle in Worb, macht erneut internationale Schlagzeilen. Die renommierte Tageszeitung „Frankfurter Rundschau“ schreibt in einer anspruchsvollen Architektur-Reportage, bei der 130 Meter langen und am 6. Deze

Martin Christen, martinchristen@gmx.ch
Die Reportage in der „Frankfurter Rundschau“ steht unter dem Titel: „Flechtwerk im Gewebe des Ortes“. Beschrieben wird „ein kleines Bauwerk in der Agglomeration der Schweizer Bundeshauptstadt Bern: Der Endbahnhof einer Linie, die das Zentrum mit der Agglomeration verbindet, in Worb, einem Ort von etwa 11 000 Einwohnern, die sich aber auf acht Ortschaften verteilen“.

Die grosse deutsche Zeitung schreibt: „Es ist nur auf den ersten Blick erstaunlich, dass dieses neue Bauwerk in einem Schweizer Dorf etwas darüber erzählen kann, wie Architektur heute nicht nur diejenige Funktionen erfüllen kann, die man von ihr erwartet, sondern auch eine Beziehung zum Alltag und zur Lebensform der Menschen aufbaut“.

Die „Frankfurter Rundschau“ beschreibt die Raupe so: „Über eine Länge von 130 Metern werden breite Chromstahlbänder gespannt und über Stützen geführt, die das Dach und das Parkdeck tragen. Die Bänder werden in jeder Lage doppelt geführt: einmal von innen und einmal von außen (...) Die Richtungswechsel der Bänder erzeugen eine offene, glitzernde Haut; statt Fenster tragen Zwischenräume zwischen den Bändern diese Atmosphäre ins Innere und schaffen dort das flirrende Licht des Halbschattens, das selbst einen eigenen Raum definiert.“

Weiter schreibt die „Frankfurter Rundschau“: „Zu dem Erlebnis, das durch Bilder kaum wiederzugeben ist, kommen solche mit dem Licht, der Bewegung und dem Klang. Die gespannten Bänder lassen sich wie ein Instrument zum Klingen bringen. Eingefügt in diese Hülle ist wie eine Kieme in einer glitzernden Fischhaut eine Spalte, durch die der Autofahrer das Parkdeck erreicht.“

Die deutsche Zeitung lobt: „Die Liebe zum handwerklichen Detail, in dem sich die Einfachheit mit Raffinesse trifft, wird dort sichtbar, wo ein Maschendraht das Gebäude im Innern unterteilt beziehungsweise vom ersten Stockwerk aus zur Öffnung über den Schienen abgrenzt (...) Wenn man dieses Bauwerk als eines einer konglomeraten Ordnung interpretiert, heißt das nicht, dass es auch räumlich komplex organisiert sein müsste. Seine Komplexität entsteht vielmehr aus seinem Bezug zur Umgebung, durch die Lebendigkeit, die ihm erst die Benutzung verleiht.“

Es ist nicht das erste Mal, dass die Worber Raupe internationale Schlagzeilen macht: Die RBS-Bahnhofhalle war auch für die Ausstellung „swiss section“ am Van-Alen-Institut in Ney York vom letzten Frühjahr selektioniert worden. Die Ausstellung war gekoppelt mit „swiss-peaks“, dem Kulturanlass, der in New York jedes Jahr kulturelle Highlights der Schweiz vorstellt.

www.worb.ch

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Erstellt: 07.08.2003
Geändert: 07.08.2003
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